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Atem – Mein Partner fürs Leben

  • Beitrags-Kategorie:Coaching / Glückswege
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Ja klar, wirst du vielleicht denken – natürlich ist der Atem mein Partner fürs Leben. Schließlich ist er die Voraussetzung dafür. Aber nimmst du deinen Atem tatsächlich bewusst wahr? Und wie oft? In ihrer Blogparade hat Karin Meinzer dazu aufgerufen, in einem Blogbeitrag über unseren Atem nachzudenken. Da fühlte ich mich sofort angesprochen, denn in meinem Leben gab es immer wieder Zeiten, in denen ich mit dem Atem gerungen habe. Seit ich mich mit Persönlichkeitsentwicklung und Coaching beschäftige, rückt der Atem an eine ganz exponierte Stelle. Ich gehe noch einen Schritt weiter, indem ich sage: Atem ist Leben, worauf ich in meinem gleichnamigen Blogartikel ausführlich eingehe.
In diesem Artikel erfährst du etwas darüber, warum der Atem diese Bedeutung für mich hat und wie es dazu gekommen ist.

In welchen Situationen ist mir mein Atem ganz wichtig?

  • Da fällt mir als erstes ein: Wenn ich aufgeregt bin. Dann beschleunigt sich nämlich mein Atem. Indem ich ganz bewusst auf meinen Atem achte, gleichmäßig und tief in meinen Bauch atme, bekomme ich meine Aufregung in den Griff und werde ruhiger.
  • Das gilt auch für Augenblicke der Angst. Angst ist ja immer mit Aufregung verbunden. Wird mein Atem immer schneller, steigere ich mich automatisch in die Angst hinein. Verlangsame ich aber bewusst meine Atemfrequenz und vertiefe sie, beruhigt sich alles in meinem Körper und die Angst nimmt ab.
  • Zum Yoga gehört der Atem fest dazu, begleitet und steuert die Asanas. Ganz bewusst wird die Aufmerksamkeit hier auf den Atem gelenkt.
  • Beim Schwimmen ist mein Atem ebenfalls auf meine Bewegungen abgestimmt.
  • Unter Schmerzen neigen wir dazu, den Atem anzuhalten. Gleichmäßiges Atmen aber entspannt die Muskulatur und vermindert den Schmerz. Das lernen zum Beispiel alle werdenden Mütter in den Geburtsvorbereitungskursen.
  • In der Meditation verhilft uns die Konzentration auf eine gleichmäßige tiefe Atmung zu einer Leerung meiner Gedanken.

Wenn mir der Atem stockt

Seit meiner Zeit als junger Mutter habe ich immer wieder Atemprobleme. Dann will er nicht mehr so richtig fließen, er wird unrund, verliert an Tiefe, gerät ins Stocken. Das verursacht bei mir Atemnot. Immer wieder muss ich gähnen, was mir dann aber nicht gelingt, das Gähnen bleibt stecken. Etwas in mir ist blockiert.
Nehme ich meinen Atem normalerweise gar nicht wahr, so wird er mir in diesen Zeiten sehr bewusst. Der fehlende Sauerstoff erschöpft mich, raubt mir meine Energie und zwingt mich zur Entspannung, um ihn endlich wieder normal fließen lassen zu können.

Diese Situationen treten immer dann auf, wenn ich mich überfordert fühle oder etwas in meinem Leben nicht „rund“ läuft. Mein Atem gibt mir einen Hinweis darauf und zwingt mich, mich wieder auf mich zu fokussieren und mich zu fragen: Was raubt mir den Atem?

Mittlerweile weiß ich, dass in diesen Momenten nur Akzeptanz und Entspannung helfen. Ich danke meinem Atem dafür, dass er mich darauf hinweist, dass ich gerade nicht gut für mich sorge. Jetzt rückt er ganz nach vorn und drängt alles andere in den Hintergrund: Ich kümmere mich um mich und mein Wohlergehen!

Selbstfürsorge fängt beim Atem an

Der Atem ist DAS Medium, das uns Kraft und Energie, aber auch Entspannung und Erholung schenkt. Fließt mein Atem rund, dann geht es zumindest meinem Körper schonmal gut. Ohne Atem geht gar nichts, versorgt er doch unseren Körper mit lebenswichtigem Sauerstoff.
Viel zu viele Menschen insbesondere in der westlichen, schnelllebigen, auf Profit und Erfolg fokussierten Welt atmen flach. Was heißt das? Der Atem geht nicht mehr bis tief in den Unterbauch, sondern bleibt im Brustkorb stecken. Anstatt, dass sich dieser nach außen wölbt, ist eine Ausdehnung ganz oft gar nicht wahrnehmbar. Das bedeutet, dass der Körper mit all seinen Organen unterversorgt ist, einen Mangel erfährt. Ohne Sauerstoff können wir keine Nährstoffe verbrennen, ohne diese Verbrennung wird keine Energie erzeugt. Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit – all das sind Folgen von mangelnder Sauerstoffversorgung.

Über meinen Atem kann ich meine Herzfrequenz regeln. Atme ich ruhiger, beruhigt sich auch mein Herzschlag. Das hat unmittelbare Auswirkung auf meinen Entspannungslevel und mein Wohlbefinden – mal abgesehen von der wohltuenden Aufregung, die mit Verliebtsein oder Freude einhergeht.

Nimmst du dein Leben als gedämpft war, ohne rechte Freude, fühlst du dich, als wärest du unter einer Käseglocke vom Strom des Lebens abgetrennt? Dann beginnt der Weg zu mehr Glück bei einer bewussten Atmung und der Auffüllung deiner Zellen mit Sauerstoff.
Aber nicht nur das tiefe Einatmen ist wichtig, sondern auch das Ausatmen und die vollständige Entleeren der Lungen. Passiert das nämlich nicht, so bleiben Schadstoffe im Körper zurück, die wieder ins Blut gelangen und dort zu vorübergehenden Vergiftungserscheinungen führen. Diese äußern sich in Erschöpfungszuständen, Unruhe und Müdigkeit.

So banal dir das auch erscheinen mag: Der Atem ist unser Lebenselixier.

Dem Atem unsere volle Beachtung schenken

Fazit: Der Atem ist es wert, unsere volle Aufmerksamkeit zu erlangen. Wir erachten ihn als selbstverständlich, begleitet er uns doch von Anbeginn unseres Lebens. So nehmen wir ihn – wie es auch mir passiert ist – häufig erst dann wahr, wenn er nicht mehr richtig fließt. Soweit sollte es gar nicht erst kommen.

Die Yogis haben es seit jeher erkannt: Unser Atem verdient besondere Beachtung. Ich selbst habe schon in den 70er Jahren mit Yoga begonnen. Damals war das die einzige mir bekannte Sportart, die bei allen Bewegungen den Atem ganz bewusst mit einbezogen hat. Eine Reihe von reinen Atemübungen erfüllen hier ganz unterschiedliche Zwecke: Sie erfrischen, sie kühlen, sie beruhigen, sie zentrieren.

Aber auch im täglichen Leben ist es sehr erholsam, dem Atem immer wieder unsere gesamte Konzentration zu schenken. Seien es auch nur fünf Minuten täglich, in denen du still sitzt und deinem Atem folgst – das wird schon eine Veränderung bewirken. Morgens nach dem Aufstehen ein paar Atemübungen am offenen Fenster – die schönste Begrüßung des Tages. Oder beim Waldspaziergang, den wir uns am besten täglich gönnen, tief bis in den Bauch einatmen und ganz bewusst den Atem wieder ausströmen lassen. So wird der Spaziergang noch wirkungsvoller und erfrischender für Geist und Körper.

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