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Die Weichen sind gestellt – bin ich zu alt für Veränderung?

  • Beitrags-Kategorie:Coaching / Persönliches
  • Lesedauer:13 min Lesezeit

Das ist ein Satz, den ich selbst lange Zeit geglaubt habe und den ich immer wieder von Frauen höre, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Es gibt im Leben eine Zeit, in der man sich ausprobieren kann. Doch irgendwann fallen die Entscheidungen: Für den Beruf, für die Beziehung, für die Art, wie man leben möchte. Damit sind die Weichen gestellt. In der Generation meiner Eltern war das so! Da wurde dann nichts mehr verändert, höchstens auf der Karriereleiter nach oben, aber keine radikalen Veränderungen mehr, auf keinen Fall freiwillig und bloß nicht vom Weg abkommen. Denn: Jetzt ist man zu alt für Veränderung.
Aber ist er wirklich wahr? Gern nehme ich dich mit auf meinen Weg!

Lebensmitte – alles läuft, aber an mir vorbei…

Da ist sie jetzt also – die Lebensmitte – und ich mittendrin. Da wollte ich doch immer hin: Einen festen Job, keine Geldsorgen, eine feste Beziehung, ein Häuschen außerhalb der Stadt, die Kinder sind groß. Eigentlich wunderbar, oder? Doch ich finde es gar nicht toll, fühle mich wie in Watte gepackt, kann mein Leben nicht mehr fühlen. Der Job frisst mich auf, lässt mir kaum noch Zeit für andere Dinge. Meine Beziehung dümpelt so vor sich hin, im Grunde fühle ich mich einsam.
So langsam rebelliert mein Körper: Ich bekomme Atemnot, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Herzrhythmusstörungen. Was ist hier los? Bin ich nicht glücklich? Und warum????

Angststarre lässt mich ausharren

Ich weiß nicht mehr, was ich will. Kurz vorm Burnout wird mir eine Reha bewilligt. Wow, 6 Wochen Auszeit, ganz für mich – das hatte ich noch nie. Es ist eigentlich klar, dass die Beziehung nicht mehr stimmt. Ich fühle mich zu oft allein, die Gemeinsamkeiten sind uns abhanden gekommen, es fehlt das Gespräch. Zu viel bleibt an mir hängen, es fehlen Verlässlichkeit und Unterstützung. Doch soll ich mich deswegen trennen? Das habe ich doch schon zweimal hinter mir und jetzt schon wieder? Ich bin zu alt dafür, schießt es mir durch den Kopf. Ich darf nicht immer weglaufen, muss mal etwas durchziehen. Das Leben ist kein Ponyhof – kennt man doch, weiß ich doch!! Und außerdem liebe ich meinen Partner! Oder doch nicht? Was ist das eigentlich, Liebe?

Alles verschwimmt, ich tappe im Nebel. Trau mich nicht, hab Angst. Ist es so nicht besser, als allein zu sein? Dabei spüre ich in meinem tiefsten Innern schon seit längerem, dass ich mich weniger allein fühlen würde, wäre ich Single. Fühlt man sich in einer Beziehung allein, dann ist die Einsamkeit unendlich viel größer als wäre man tatsächlich ohne Partner.

Ich spüre das alles, habe in mir dieses Wissen und doch schrecke ich vor Konsequenzen zurück. Finde ich nochmal einen neuen Partner, in meinem Alter? Komm ich allein finanziell über die Runden? Muss ich aus dem Haus ausziehen? Kann ich mir dann nichts mehr leisten? Bin ich eine Versagerin, weil ich es mal wieder nicht geschafft habe mit meiner Beziehung? Bin ich gar beziehungsunfähig? Alles krampft sich in mir zusammen – ich habe Angst!

Meinen Job kann ich auch nicht kündigen, wovon soll ich leben? Und dann auch noch ohne Partner? Nein, ich kann nichts verändern. Ich habe die Weichen gestellt. Da muss ich jetzt durch und irgendwie mit meinem Leben klar kommen.

zugefrorener Teich mit eingeschlossenen Bäumen

Was bedeutet Veränderung?

Ein kleiner Exkurs: Was bedeutet Veränderung? Ich verlasse die gewohnte Bahn, schlage einen neuen Weg ein. Das macht zuerst einmal Angst. Denn: Ich weiß nicht, wohin mich dieser Weg bringt. Ich weiß nicht, ob er mich wirklich dahin führt, wo ich hin möchte.

Verlassen der Komfortzone

Veränderung hat den Geschmack von Abenteuer, ist mit dem Verlassen der Komfortzone verbunden. Was ist denn das eigentlich – die Komfortzone? Dahinter verbirgt sich dein bekannter Lebensbereich, in dem du dich sicher und wohl fühlst. Dieser Begriff umfasst alles, was du kennst und einschätzen kannst.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du gehst einen vertrauten Weg durch den Wald, den du schon viele Male entlang gewandert bist. Vielleicht kennst du ihn so gut, dass du ihn sogar mit verbundenen Augen gehen kannst. Du weißt, wie lange du unterwegs sein wirst, wie anstrengend er ist (oder auch nicht), welches Schuhwerk du benötigst, Was du auf diesem Weg sehen wirst. Meistens birgt er keine Überraschungen.

Lust auf Neues oder lieber beim Alten bleiben?

Irgendwann aber ist es dir zu langweilig und du nimmst eine Abzweigung, die du zuvor noch nie gegangen bist. Jetzt verlässt du deine Komfortzone, denn alles, was du über den alten Weg wusstest, trifft hier nicht mehr zu. Es kann sein, dass dieser Weg in einer Sackgasse endet. Es kann sein, dass er viel länger oder auch viel kürzer als der alte Weg ist. Es kann sein, dass du nicht das richtige Schuhwerk hast, weil er morastiger ist als der alt vertraute Weg, usw…. Aber es kann auch sein, dass du etwas Neues entdeckst: Neue Pflanzen, wunderschöne Ausblicke, vielleicht führt er dich zu einer Lichtung oder in ein romantisches Stück Landschaft? Vielleicht gelangst du an einen einsamen herrlichen See usw…. Alles ist möglich, nichts ist sicher.

Du hast also immer die Wahl: Bleibst du auf deinem ausgetretenen Pfad oder wagst du etwas Neues? Frage dich einmal, was du alles nicht entdeckt hättest, wärest du immer demselben Pfad gefolgt. Auch hier fällt mir ein Sprichwort ein: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Frau an einer Weggabelung

Was ist anders im Alter?

  • Im Alter schrumpft die Lebenszeit.
  • Die Kraft und die Energie nehmen ab.
  • Die berufstätige Zeit, in der man Geld verdienen kann, wird immer weniger.
  • Die Attraktivität, so wie sie normalerweise definiert wird, schrumpft – besonders für uns Frauen immer noch ein Aspekt, der uns zu schaffen macht.
  • Es schleichen sich immer mehr Wehwehchen ein, die körperliche Fitness ist mitunter eingeschränkt.

Vielleicht fallen dir noch ein paar mehr Aspekte ein – schreib es mir gern in den Kommentar! Ich bin neugierig!
Das alles sind jedenfalls Faktoren, die uns festhalten lassen an alt Bekanntem und unsere Risikobereitschaft senkt. Denn: Jeder neue Weg ist mit einem Risiko verbunden.

Doch bringt das Alter nicht nur Einschränkungen mit sich, sondern auch Vorteile, die wir uns bewusst machen sollten:

  • Wir verfügen über einen reichen Erfahrungsschatz.
  • Meistens können wir einschätzen, was uns gut tut und was nicht.
  • Wir kennen uns und unseren Körper.
  • Wir wissen, was wir uns zutrauen können.
  • Wir wissen (hoffentlich), dass das Leben endlich ist.
  • Wir verfügen über ein Netzwerk.
  • Wir kennen unsere Stärken (falls nicht, sollten wir sie uns bewusst machen).

Diese Ressourcen, auf die wir im Alter zurückgreifen können, bedeuten einen wahren Schatz. Bist du dir dieser Ressourcen nicht sicher, dann lass uns reden. Du verfügst nämlich über sie!

Frau im Portrait, die sich an einen Baumstamm lehnt

Kurskorrektur mit Ende 50

Tja, nicht alles war so geplant. Zwar war ich in meiner Beziehung lange nicht mehr glücklich, aber beenden wollte ich sie noch nicht. Da hat mich mein Partner vor vollendete Tatsachen gestellt und ist gegangen. Mittlerweile bin ich ihm dankbar dafür, denn diese Trennung hat mein Leben zum Besseren verändert.

Meine Arbeit als Lehrerin habe ich dann selbst gekündigt und mich als Coach selbstständig gemacht. Seitdem lebe ich intensiv, achte auf meine Bedürfnisse und auf ein gesundes Leben. Ich fühle mich frei und habe mein Leben selbst in der Hand.

Stelle deine Weichen neu

Wie wäre es, wenn du dein Traumleben leben würdest? Wie sähe das aus? Wie fühlt sich das an? Möchtest du wirklich auf all das verzichten aus lauter Angst, deine Sicherheit zu verlassen? Unterschätze nicht die Macht, die unser Wille hat. Haben wir Klarheit über das, was wir uns wünschen und wirklich wirklich wollen, dann entsteht ein Sog, der unsere Schritte konsequent in diese Richtung lockt.

Stelle dich deinen Ängsten

Um deine Ängste in ihre Schranken zu verweisen, frage dich: Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte? Meistens sind die möglichen Konsequenzen viel weniger schlimm, wenn wir bewusst darüber nachdenken, als wir es uns vorher ausgemalt haben.

Überprüfe deine Werte

Wenn du eine Unzufriedenheit in deinem Leben, deinem Job, deiner Beziehung spürst, die nicht vorübergehender Natur ist (das ist ganz normal), sondern sich eingenistet hat, dann wird es Zeit, sich deinen Werten zu widmen. In der Regel ist das ein Zeichen dafür, dass du nicht in Übereinstimmung mit deinen Werten lebst, was Energie raubt und unglücklich macht. Sobald du deine Werte überprüft und eventuell neu bestimmt hast, eröffnet dir das den Sinn, den du deinem Leben geben möchtest und daraus kannst du die Kraft schöpfen, tatsächlich den ersten Schritt zur Veränderung zu unternehmen. In meinem Artikel „Nach meinen Werten leben“ gehe ich näher auf die Bedeutung der Werte für das eigene Leben ein.

Verschaff dir einen Überblick über deine Ressourcen

Es muss ja nicht sofort ein Radikalumschlag werden. Wichtig ist es, genau auf die eigenen Ressourcen zu schauen, um sich nicht zu überfordern. Wenn du zum Beispiel keine Rücklagen hast, aber allein verdienend noch für deine Kinder sorgen musst, dann kündige nicht deinen Job bevor dein neues Einkommen gesichert ist!

Formuliere dein Ziel und mach den ersten Schritt

Das Ziel muss sich gut anfühlen. Im Folgenden geht es daran den Weg zu planen. Kleine Schritte machen, das große Ziel in kleine Teilziele herunterbrechen, – das ist hier das Zauberwort. Hilfreich ist dabei einen Vertrag mit sich selbst zu schließen, der eine zeitliche Begrenzung enthält, sowie eine klare Formulierung des Teilzieles, so dass es überprüfbar ist. Am Ende der von dir gesetzten Zeitspanne wird evaluiert und das nächste Ziel unter Umständen angepasst.

Brauchst du Unterstützung?

Das ist allein nicht immer zu bewältigen, sondern erfordert mitunter Unterstützung, Begleitung, Austausch. Gern helfe ich dir bei den einzelnen Schritten und bestimme mit dir gemeinsam den richtigen Weg. Wenn du dich angesprochen fühlst, so melde dich gern bei mir.

Willst du wissen, wie mein Weg weitergegangen ist? Dann lies doch mal „Wie ich wurde, was ich bin: Von der Lehrerin zum Lifecoach“.

Dieser Beitrag hat 41 Kommentare

  1. Andrea Beerbaum

    Wundervolle Bilder hast du ausgewählt liebe Heidrun, so ausdrucksstark zum Thema Veränderung. Und ich bin ganz bei dir, für Veränderungen ist niemand zu alt und es ist nie zu spät solange jemand atmet.

    Danke für diesen wertvollen Reminder, er wird vielen Menschen Mut machen für sich loszugehen, egal wann!

    Herzliche Grüße

    Andrea

    1. Heideline

      Liebe Andrea, herzlichen Dank für dein so positives Feedback!

  2. Ulrike

    Mit Veränderungen, da tue ich mich etwas schwer. Ich versuche immer mal wieder etwas neues in mein Leben einzubauen. Beruflich, da würde ich gern etwas mit Kindern machen, habe aber keine Ausbildung. Ich bin zwar als Schulbegleiter unterwegs, aber das erfüllt mich nicht. Dafür habe ich begonnen Kinderbücher zu schreiben, aber keiner scheint sie lesen zu wollen. Ich habe den Kurs ‚Vorlesen für Flüchtlingskinder‘ belegt, aber nur selten kommt es zu Treffen. Meine Aktivitäten bei AGs in Schulen und ehrenamtlichen Arbeiten in Jugendeinrichtungen, gebe ich jetzt auf meiner Facebookseite bekannt. Trotzdem bin ich unzufrieden habe Schlafprobleme und renne energielos durchs Leben. Jetzt versuche ich es mit einem kleinen Gärtchen. Gärtnerische Fähigkeiten habe ich so nicht, aber ich freue mich, wenn ich etwas ernten kann und vergesse die Welt um mich und meine vielen negativen Gedanken.
    Danke für den Artikel und liebe Grüße von
    Ulrike

    1. Heideline

      Liebe Ulrike,
      vielen lieben Dank für deine offenen Zeilen und das Teilen deiner Geschichte. Es tut mir leid, wenn deine Unternehmungen bisher noch nicht den Erfolg gebracht haben, den du dir erhofft hast.
      Wenn du mit mir mal näher drauf schauen möchtest, dann melde dich gern bei mir.
      Liebe Grüße
      Heidrun

  3. Birgit Susemihl

    Liebe Heidrun,
    ich hab’s mit 51 getan – mich selbstständig gemacht als Texterin und Lektorin. Übrigens auch mit einem „kleinen Anschubser“ von außen. Bei mir braucht’s immer ein bisschen, bis ich mich traue, mal ganz anders zu denken, aber ich habe den Schritt in die Selbstständigkeit nie bereut. Und jetzt mit 56 hab ich gerade meinen ersten Jugendfantasy-Roman rausgebracht. Da ich auch glaube, dass man praktisch nie zu alt für Veränderungen (unterschiedlichen Ausmaßes) ist, freue ich mich auf viele weitere „erste Male!
    Deine eigene Geschichte und auch die Denkanstöße für den Weg zur eigenen Veränderung sind sehr inspirierend. Vielen Dank für den Artikel!

    1. Heideline

      Liebe Birgit,
      herzlichen Glückwunsch! Das ist großartig!! Wie toll, dass du dich getraut hast.
      Liebe Grüße
      Heidrun

  4. Britta

    Hallo Heidrun,
    Vor langer Zeit habe ich gelernt, dass die Veränderung zu mir kommt, wenn ich sie verdrängen. Dann aber ganz anders als ich es wollte. In meinen 50zigern habe ich gelernt, auf mein Bauchgefühl zu 90% zu hören. Meine Intuition leitet mich . Und so weine ich nur manchmal, dem vermeintlichen „guten“ Leben hinterher.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Heideline

      Liebe Britta,
      auf das Bauchgefühl zu hören, finde ich immer gut. Es gibt uns einen guten Hinweis, auf das, was wir wollen. Wie meinst du deinen letzten Satz? Hast du das Gefühl, dich verschlechtert zu haben?
      Liebe Grüße
      Heidrun

  5. Sabine Landua

    Liebe Heidrun,
    deine Überschrift hat mich sofort angesprochen! Ich stehe Veränderungen positiv gegenüber. Dennoch habe ich mir auch schon oft die Frage gestellt: Bin ich nicht langsam zu alt dafür?
    Gibt man mit 40 einen sicheren Beamtenjob auf, nur, weil man eine Veränderung möchte? Viele haben mir damals abgeraten, trotzdem war es für mich genau die richtige Entscheidung.
    Mit Mitte 40 habe ich nochmal ein Studium begonnen, nachdem ich mir lange gesagt hatte, dass ich dafür zu alt wäre, das Lernen verlernt hätte und dass es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnen würde, die Kosten wieder einzuarbeiten.
    Ich habe mich meinen Ängsten gestellt. Nachdem ich vorher meine Ressourcen genau abgewogen hatte, war ich bereit für einen ersten Schritt. Schlussendlich habe ich das ganze Studium durchgezogen, indem ich einen Schritt nach dem anderen gemacht habe. Es hat sich außerdem gezeigt, dass dieses Studium ganz anders war, als mein Studium direkt nach dem Abitur. Ich verfügte über mehr Lebenserfahrung, wusste, warum ich das Studium durchziehen wollte und konnte auch fachlich auf einen ganzen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
    Es hat also auch viel Positives, sich vermeintlich „später“ auf etwas Neues einzulassen!
    Vielen lieben Dank für deinen Artikel und liebe Grüße
    Sabine

    1. Heideline

      Liebe Sabine,
      wow – das ist stark. Vielen Dank fürs Teilen deines Sprungs raus aus der Komfortzone. Das ist ein ganz tolles Beispiel dafür, dass man nie zu alt für Veränderungen ist. Wir haben nur dieses eine Leben und das sollten wir GLÜCKLICH verbringen. Und da ist der Job ein ganz wesentlicher Bestandteil. Herzlichen Glückwunsch!
      Liebe Grüße
      Heidrun

  6. Elisabeth

    Ein schöner Artikel, Heidrun, danke. Für mich hat Veränderung nichts mit dem Alter zu tun. Ich kenne viele, die mit Anfang 30 schon – wie du es so schön ausgedrückt hast – die Weichen gestellt haben. Und ich kenne viele, die mit Anfang 60 noch keine Lust haben, alles so zu lassen wie es ist. Für mich ist Veränderung auf der einen Seite die Lust auf Neues, auf der anderen Seite die Befreiung von den Menschen, Situationen und Dingen, die uns nicht gut tun. Das ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich. Mein Motto: Love it, change it or leave it. 👍
    Liebe Grüße
    Elisabeth

    1. Heideline

      Liebe Elisabeth,
      finde ich toll, dass du das so siehst. Es ist mir jedes Mal eine Freude, wenn ich – insbesondere auf Frauen – treffe, die sich nicht durch ihr Alter davon abhalten lassen, ihre Weichen noch mal neu zu stellen.
      Vielen Dank und liebe Grüße
      Heidrun

  7. Vanessa Seedorf

    Liebe Heidrun,

    danke für diesen Artikel, jetzt gerade habe ich das Gefühl, dass ich nicht die Einzige bin, die mehr oder weniger im Chaos steckt. Ich werde 50 in diesem Jahr und versuche seit einigen Jahren mir etwas aufzubauen. Ich hatte noch nie, wirklich noch nie über Armut im Alter nachgedacht, doch momentan erwischt mich das Thema immer wieder eiskalt.
    Bei mir ist es andersherum. Ich möchte nichts ändern und habe dennoch das Gefühl, das Leben zwingt mich dazu. Das ist eine echte Herausforderung, die aber gerne annehme.

    Liebe Grüße
    Vanessa

    1. Heideline

      Liebe Vanessa,
      ja, da bist du nicht allein. Nicht jede Veränderung entsteht durch eigene Initiative. Sehr häufig bieten Krisen, Unfälle, ungewollte Trennungen, Kündigungen usw. den nicht ganz freiwilligen Anstoß. Und doch wirst du von den meisten Menschen hören, dass sie im Nachhinein dankbar für diese Entwicklung sind, weil sie von allein diesen Weg nicht eingeschlagen hätten.
      Ich wünsche dir das in deinem Fall auch und finde es toll, dass du diese Herausforderung gerne annimmst.
      Ganz viel Glück auf deinem Weg und liebe Grüße
      Heidrun

  8. Liebe Heidrun,
    oh, was für ein mutmachender Artikel, vielen Dank! Und er ist so klar aufgebaut, dass man alles sehr gut nachvollziehen kann.
    Ich finde es wunderbar, dass du zum einen offen von Deiner eigenen Geschichte erzählst und zum anderen auch ganz klar die Vor- und Nachteile des Alters aufzeigst und die Punkte zum Weichenstellen für eine positive Veränderung.
    Ich habe erst in diesem Jahr mein berufliches Angebot deutlich verändert und den Teil meiner vorherigen Arbeit als Kommunikationstrainerin, den ich da am Rand habe mit einfließen lassen, zu meiner Hauptarbeit gemacht und auch gleich ein eigenes Resilienzmodell entwickelt, das Gensiblümchen-Modell. Damit bin ich so glücklich, weil es so ganz meines ist und meine ganze Lebenserfahrung da drin steckt. Ich kann also aufgrund meiner persönlichen Erfahrung unterstreichen, wie wertvoll der Mut zu Veränderungen ist, um das eigene Lebensglück vertiefen zu können.
    Herzliche Grüße Susanne

    1. Mella

      Liebe Heidrun,
      Herzlichen Dank für deinen so persönlichen Artikel. Das Thema begleitet mich seit dem Ende meiner ersten Ausbildung. Jedes Mal habe ich mich gefragt: kann ich das jetzt noch machen? Geht das noch? Vordergründig habe ich mich gefragt: bin ich für noch eine Ausbildung zu alt? Aber dahinter stand nicht die Befürchtung zu alt zu sein, sondern die Frage der Verpflichtung. Denn je älter ich wurde, desto mehr Verantwortung hatte ich, mich selbst zu finanzieren und nun auch meine Kinder. Mein Mann und ich würden gerne immer wieder neue Veränderungen wagen. Doch was uns manchmal abhält, ist die Verantwortung für unsere Kinder, die gerade noch sehr klein sind (und allmählich auch die für die Elterngeneration, die über 80 ist). Mit deinem Artikel ist mir gerade bewusst geworden, dass es kein linearer Prozess ist. Also dass man nicht mit steigendem Alter immer weniger verändern kann, sondern dass es in Kurven verläuft. Mal gibt es bessere Gelegenheiten aus der „Konfortzone“ rauszugehen, mal schlechtere. Das gibt mir gerade viel Auftrieb 🙃. Vielen Dank dir und alles Gute für dich! Herzliche Grüße, Mella

      1. Heideline

        Liebe Mella,
        es freut mich sehr, dass dir mein Artikel Auftrieb gegeben hat. Ich stimme dir voll und ganz zu, dass eine Veränderung immer zu den Umständen passen muss. Trägt man noch die Verantwortung für andere Menschen, spielt das Thema „Finanzielle Sicherheit“ bestimmt eine größere Rolle. Doch am Beispiel vieler junger Familien, die sich für einen anderen Weg entschieden haben als den herkömmlichen, sieht man, dass eine Veränderung tatsächlich auch dann möglich ist. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Möglichkeiten auszuloten.
        Auch dir herzliche Grüße
        Heidrun

    2. Heideline

      Liebe Susanne,
      vielen Dank für dein so positives Feedback und deine wertschätzenden Zeilen. Wie schön, von deinen eigenen positiven Erfahrungen zu hören. Das können wir nicht häufig genug mit anderen teilen, um auch ihnen Mut zur Veränderung zu machen. Vielen Dank!
      Liebe Grüße
      Heidrun

  9. Martina Kahlert

    Veränderung kann wirklich eine Herausforderung sein. Selbst wenn wir uns mehr oder weniger freiwillig auf die Reise machen. Der Mut den es braucht damit wir uns auf den Weg machen kommt manchmal mit viel Dynamik ins Leben, weil eine Lebenssituation sich ändert oder weil eine Krise uns nichts anderes übrig lässt. Wie gut wenn wir dann ein wenig Übung darin haben unser Leben in neue Bahnen zu lenken.

    Kleine Schritte, wie du schreibst – ein Ziel für sich haben und ein wenig Entdeckerfreude helfen sich mehr und mehr auf unsicheren Boden in Balance zu halten. Viel Freude und Erfolg bei deinem Tun.

    1. Heideline

      Liebe Martina,
      vielen Dank für deinen Kommentar und deine guten Wünsche.
      Liebe Grüße
      Heidrun

  10. Liane

    Was für ein Blogartikel. Vielen Dank, dass Du so viele persönliche Einblicke gibst. Ich glaube auch, für Veränderungen ist jedes Alter passend. Werden wir reifer, wägen wir nur so viele Dinge erst ab. Weil wir ja wissen, was alles so sein kann und was nicht. Im Rückspiegel betrachtet frage ich mich manchmal, warum ich die Entscheidung nicht eher getroffen habe. Gibt es auch ein Sprichwort: Im Nachhinein ist man immer klüger. Liebe Grüße Liane

    1. Heideline

      Liebe Liane,
      genauso ist es. Ich sage mir immer: „Hinterher freue ich mich“, wenn ich mich gerade mal wieder schwer mit dem ersten Schritt tue.
      Herzliche Grüße
      Heidrun

  11. Dina Mazzotti

    Danke für die mutmachenden Tipps und den offenen Einblick in dein Gefühls- und Seelenleben. Wie du bin ich Ende 50, u.a. Lehrerin und in manchen Bereichen immer wieder am Reinspüren, wo sich was verändern soll, darf oder gar muss. Bei dir scheint sich immer alles so logisch ergeben zu haben – und das ist wohl so, wenn man sich vom Fluss des Lebens treiben lässt, nicht wahr?
    Danke für diese schön geschriebene und gut strukturierte Inspiration!

    Übrigens habe ich auch noch den „wie ich wurde, was ich bin“-Artikel gelesen. Hat mir auch sehr gut gefallen!

    Herzliche Grüsse, Dina

    1. Heideline

      Liebe Dina, danke für deine so positive Rückmeldung. Das hat mich sehr gefreut! Du bist auch Lehrerin! Dann kennst du ja die Schwierigkeiten und die große Belastung, denen Lehrer*innen ausgesetzt sind. Ich wünsche dir viel Erfolg und eine große Klarheit, um dich gut abgrenzen zu können!
      Herzliche Grüße, Heidrun

  12. Rita Scheurer

    Dein Blog ist enorm inspirierend und motivierend. Als ich vor drei Jahren begann Trauerreden zu halten – für mich etwas ganz neues – ahnte ich nicht wie viele Begegnungen ich haben werde. Jetzt mit 60 bin ich dankbar für jede Minute.
    Du machst Mut neues anzupacken und aus der Komfortzone zu gehen. Vielen Dank dafür.

    1. Heideline

      Ach wie schön, Rita! Vielen Dank für deine tolle Rückmeldung. Liebe Grüße

  13. Kerstin Salvador

    Was für ein Mut machender Artikel, liebe Heidrun, und so gut strukturiert. Von deiner eigenen Geschichte, deinen Ängsten und dem Weg, wie du es geschafft hast, zu deinem Angebot, wie du andere bei diesem Schritt unterstützen kannst. Sehr überzeugend geschrieben.

    1. Heideline

      Liebe Kerstin, herzlichen Dank für deine lieben Worte!

  14. Alexandra

    Liebe Heidrun,
    Was für eine bewegende, tiefgreifende Reise in deine Gefühlswelt. Vielen Dank auch für die wertvollen Tipps. Schön, dass du zum einen den Mut gefunden hast deinen Weg zu gehen und dir das Schicksal ein paar Entscheidungen abgenommen hat.

    1. Heideline

      Vielen lieben Dank, Alexandra. Es freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat.

  15. Sylvia Tornau

    Liebe Heidrun, was für ein inspirierender Artikel. Ich musste ein wenig schmunzeln, denn mit diesem Satz „ich bin zu alt …“ habe ich mich in meinen 30ern herumgeschlagen und ihn dann als Absurdität in meinem Museum der unbrauchbaren Sätze abgelegt. Gleichwohl kenne ich die von dir beschriebene Angststarre vor einer anstehenden Veränderung, auch ohne diesen Satz. Jede Veränderung braucht eine Phase der Vorbereitung, wie du sie so wunderbar beschrieben hast. Erst einmal muss ich die eigene Unzufriedenheit, das Unwohlsein mit dem Ist-Zustand wahrnehmen, einsortieren und dann entscheiden – gehen oder bleiben. Manchmal ist es, so wie bei dir, hilfreich, wenn ein anderer sich entscheidet zu gehen. Dann darfst du immer noch entscheiden, wie du damit umgehen willst. Es ist ermutigend zu lesen, dass du den Weggang des Partners für dich als etwas Positives verstanden und den Schwung der Veränderung gleich für die Radikalkur genutzt hast. Partner weg, Job weg, neu ausrichten. Einzig mit deiner Erklärung der Komfortzone kann ich nur bedingt mitgehen. Als Trauma-Coach definiere ich die Komfortzone als das, was bekannt und uns aufgrund dessen, dass es vertraut ist, Sicherheit gibt. Das hat nicht unbedingt etwas mit Wohlfühlen zu tun. Ein Beispiel: Wenn ich nie gelernt habe zu vertrauen, fühle ich mich mit mir allein viel sicherer, weil mir das Alleinsein vertraut ist. Dann ist es ein großer Schritt aus der Komfortzone, wenn ich mich auf einen anderen Menschen einlasse und Vertrauen wage. Das ängstigt ebenso wie die Entscheidung, eine Beziehung zu verlassen, die zwar irgendwie funktioniert, aber nicht erfüllt. Danke für das Mitnehmen auf deinen Weg und die hilfreichen Tipps, auf dem Weg zu einer neuen Entscheidung. Mit kollegialen Grüßen Sylvia

    1. Heideline

      Liebe Sylvia,
      vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar. Mit großem Interesse habe ich dein Feedback zum Begriff „Komfortzone“ gelesen. Das ist sehr gut, dass du mich daran erinnerst, dass die Komfortzone nicht durchweg „positiv“ besetzt ist. Das ist mir wohl bekannt, bin aber in meinem Artikel darauf nicht eingegangen, wobei ich es nicht als direkten Widerspruch erlebe, zu deiner Erklärung. Aber super, dass du das hier ergänzt und erläutert hast.
      Liebe Grüße
      Heidrun

  16. Esther

    Liebe Heidrun

    Bin ich zu alt für Veränderung? Eine spannende Frage, die ich mir auch ab und zu stelle, denn unterdessen bin ich selber 60+.

    In deinem Artikel kommt deutlich zum Ausdruck, was auch emotional bei einer Veränderung abläuft, dass die Gefahr einer Angststarre da ist und dass es bedeutet, die Komfortzone zu verlassen.

    Du hast dich mutig all deinen Herausforderungen gestellt und machst damit auch anderen Frauen Mut, sich ihren bei ihren Veränderungen, ihren Ängsten zu stellen, ihre Werte zu überprüfen, ihre Ressourcen in den Blick zu nehmen und Schritte auf ein Wunschziel hin zu machen.

    Vielen Dank für die Inspiration und weiterhin viel Mut für deine nächsten Schritte.

    Liebe Grüsse
    Esther

    1. Heideline

      Liebe Esther,
      vielen Dank für dein Feedback. Ich bin neugierig, welchen Herausforderungen du dich mit 60+ stellst, und ob und wie du dein Leben veränderst.

      Liebe Grüße
      Heidrun

  17. Manuela Krämer

    Liebe Heidrun,
    ich finde auch, dass Veränderung immer sein darf, wenn sie langfristig zu einer Verbesserung führt – egal wie alt man ist. Mein Vater ist mit uns (Frau & zwei Kinder) nach Südamerika gezogen, da war er Mitte 50. Ich selbst veränderte so gut wie nach jedem meiner bösen Erkrankungen etwas in meinem Leben. Manchmal großes (ab in die Selbstständigkeit, ein Pferd anschaffen 🙂 ), manchmal Kleines.
    Ich finde aber auch: Man muss nicht immer gleich die Partnerschaft verlassen, wenn sie ins Stocken gerät. Letzteres kann nach so langer Zeit des Zusammenlebens passieren, gerade, auch wenn die Kinder groß sind. Manchmal genügt auch ein aktiver „Dreh“ oder eine andere Form des Zusammenlebens, sofern man damit glücklich wird. – Und wenn gar nichts hilft, kann man ja immer noch gehen. 🙂
    Liebe Grüße, Manuela

    1. Heideline

      Liebe Manuela,
      spannend, mit Mitte 50 noch auswandern! Das hat dich bestimmt geprägt. Und deine Einstellung zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft teile ich. Es lohnt sich auf alle Fälle, genau hinzuschauen und eine Veränderung zu probieren. Zieht allerdings der oder die Partner*in dabei nicht mit, dann ist man chancenlos….
      Liebe Grüße, Heidrun

  18. Britta Langhoff

    Ich sehe das ganz genauso: Man ist nie zu alt für Veränderung. Man ist aber irgendwann zu alt dafür, seine Wünsche, Ziele, Träume immer weiter nach hinten zu verschieben. Ich finde, man muss sich das deutlich klarmachen. Zeit bekommt man nie wieder. Wir haben uns auch gefragt: Worauf wollen wir warten? Und haben unser Leben mit Mitte 50 geändert. Vor allem ich musste dafür über meinen Schatten springen, aber im Nachhinein bin ich dankbar.
    Dein Beitrag zeigt das super auf, man kann das gar nicht oft genug sagen. Jedes gelungene Beispiel für Veränderung – auch und gerade, wenn man älter wird – ist eine Inspiration .
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Heideline

      Das freut mich sehr zu hören, dass auch du, liebe Britta, mit Mitte 50 dein Leben noch mal neu ausgerichtet hast. Toll! Herzliche Grüße

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