Du betrachtest gerade Lebensfroh bis ins hohe Alter

Lebensfroh bis ins hohe Alter

  • Beitrags-Kategorie:Coaching / Glückswege
  • Lesedauer:13 min Lesezeit

Dieses Thema wirft Pia Hübinger in ihrer Blogparade auf und regt mich dazu an, mich mit meinem Älterwerden auseinanderzusetzen. Wer kennt sie nicht, die verbitterten alten Menschen? Und dann gibt es noch diese Sätze „Alt werden ist nichts für Feiglinge“…

Der Körper altert, das können wir nicht aufhalten. Vielleicht werden wir krank, vielleicht gebrechlich. Aber unser Mindset liegt in den eigenen Händen. Wie schön ist es, Menschen zu erleben, die mit sich im Reinen sind. Das ist für mich die Voraussetzung für Lebensfreude. Und das können wir uns bis ins hohe Alter erhalten.

Im folgenden Artikel gebe ich dir 11 Tipps, wie ich mir meine Lebensfreude bewahre, möglichst bis an mein Lebensende.

Was macht mich meines Lebens froh?

Um diese Frage zu beantworten richte ich den Blick auf das, was mir wichtig ist und mir Freude schenkt. Ich möchte nicht mit dem Alter hadern, nicht meiner Jugend, meiner Figur hinterhertrauern, nicht nur für meine Erinnerungen leben. Zu häufig treffe ich auf alte Menschen, die nur noch jammern, nur in der Vergangenheit verhaftet sind und überall das Schlechte sehen, getreu des Mottos „Früher war alles besser“.

Folgende 11 Tipps schenken mir Lebensfreude, altersunabhängig. Beherzige ich sie auch in Zukunft, werde ich mir meine Lebensfreude bewahren. Hast du noch andere Tipps, dann schreib sie mir gern in die Kommentare.

Nicht jammern

Damit wären wir schon beim wichtigsten Punkt angelangt: Nicht Jammern! Das Jammern macht es nicht besser, sondern lässt uns im Elend versinken, indem wir uns dauernd damit beschäftigen.

Wie sehr bewundere ich meine Freundin, die seit Jahrzehnten aufgrund ihrer restless-legs kaum schlafen kann, die aber niemals jammert. Zwar bekommen wir mit, wenn es ihr nicht gut geht, doch macht sie das nie zum Thema.

Ich will damit nicht leugnen, dass es manchmal durchaus gut tun kann, seinen Schmerz und seine Symptome mit anderen zu teilen. Aber das sollte nicht zum Dauerthema werden, denn damit hole ich die Beschwerden immer wieder ganz nah zu mir. Sie bekommen dadurch gar keine Gelegenheit sich in Luft aufzulösen.

Auch muss ich nicht permanent mit einem traurigen Gesichtsausdruck durch die Gegend laufen, weil ich ja nicht fröhlich sein darf, wenn ich doch Beschwerden habe. Für meine Lebensfreude ist das wenig hilfreich.
Lach-Yoga zeigt es: Selbst wenn das Lachen anfänglich gekünstelt ist, so macht es was mit dir und hebt dein Lebensgefühl!

Ängsten keinen Raum geben

Dann beobachte ich Menschen in meinem Umfeld, die sehr viel in Angst leben. Ständig malen sie sich aus, was alles passieren könnte, welche Gefahr wo lauern könnte.

Bis zu einem gewissen Grad sind Ängste hilfreich, wollen sie uns doch vor Gefahr schützen. Doch nehmen sie Überhand und wird die Angst zu unserem ständigen Begleiter, sogar in Situationen, die unser Leben keineswegs gefährden, dann tut sie uns nicht gut. Dann erzeugt unsere Angst (oder Sorge) Stress und mindert unsere Lebensfreude. Tritt das befürchtete Ereignis gar nicht ein, haben wir uns ganz umsonst gesorgt und schlechte Gefühle produziert!

Spüre ich, wie sich in mir die Sorgen und Ängste breitmachen möchten, frage ich mich: Kann ich jetzt etwas an meiner Situation ändern? Falls die Antwort „Nein“ lautet, lass ich es auf mich zukommen. Sorge kann ich mir dann machen, wenn es soweit ist. Irgendeine Lösung wird sich schon finden. Es verbessert meine momentane Lage nicht im Geringsten, wenn ich mich schon jetzt mit negativen Gedanken und dem worst case beschäftige.

Den Blick auf das Positive lenken

Früher habe ich das Glas eher halb leer gesehen, als halb voll. Das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Nun lenke ich meinen Blick auf das, was gut ist in meinem Leben. Auf das, was ich erreicht habe. Ich freue mich über alles, was ich erledigt habe und wertschätze es, anstatt all das vor Augen zu haben, was ich noch erledigen muss.

Das gelingt mir nicht immer, aber ich arbeite dran. Es fällt mir sofort auf und zack, lenke ich meine Gedanken in eine andere Richtung und bin stolz auf alles, was ich bewältigt habe.

Das wird mit zunehmendem Alter immer bedeutsamer, denn die Energie und auch die körperliche Leistungskraft nehmen ab. Also bloß nicht auf jede neue Falte, jedes geplatzte Äderchen schauen, jedes neue Zipperlein der Liste all der Dinge hinzufügen, die jetzt nicht mehr gut sind. Stattdessen würdige ich das, was ich noch alles kann und was ich noch immer schön an mir finde.

Die Natur genießen

Gerade wenn es mir mal nicht so gut geht, verschafft mir ein Aufenthalt in der Natur immer schöne Erlebnisse. Es gibt soviel zu entdecken, auch wenn ich täglich dieselben Wege einschlage – niemals sieht es gleich aus. Das Grün ist entspannend für die Augen, Vogelstimmen und Bienensummen erfreuen mein Ohr, ab und zu kreuzen Eichhörnchen, Rehe, Füchse oder auch schonmal der Dachs meinen Weg. Die Hochlandrinder auf dem nahegelegenen Hof, auch die Lamas und Alpakas werde ich nicht müde zu beobachten.

Den Wolken kann ich immer fasziniert zuschauen, das Morgenlicht genießen und abends die blaue Stunde.

Jeder Monat des Jahres hat seine Besonderheiten: Es beginnt mit den Fichtenspitzen, dann blüht der Holunder. Im Juni sammle ich Heidelbeeren und Himbeeren, später folgen Brombeeren und im Herbst sind die Pilze dran. Es macht mich glücklich, einen Teil meiner Nahrung direkt aus der Natur bestreiten zu können.

Mein Herz wird weit, meine Atmung leicht und tief. Alles entschleunigt, verliert an Wichtigkeit. Dann spüre ich ganz deutlich: Ich bin!

Singen

Singen macht glücklich. So bin ich seit weit mehr als 30 Jahren Mitglied im Chor. Manche Lieder treiben mir mit ihren schönen Harmonien die Tränen in die Augen vor Glück, andere sind pure Lebensfreude.
Gemeinsames Singen ist noch etwas anderes als das für sich allein zu tun. Es schafft eine Verbindung unter uns Sänger*innen, lässt uns aufeinander hören, aufeinander Rücksicht nehmen. Jede Stimme ist wichtig und gemeinsam erschaffen wir wunderschöne Klänge.

Das bringt mein Herz zum Vibrieren und erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.

Körperliche Fitness

Da ich auf keinen Fall so unbeweglich im Alter sein möchte, wie mein Vater, haben meine sportlichen Aktivitäten seit einigen Jahren nicht mehr meine Figur im Fokus, sondern tatsächlich meine Beweglichkeit und die Verhinderung bzw. Linderung von Schmerzen.

Täglich lege ich ca. 8 km mit meiner Hündin Sally zurück. Die Spaziergänge führen mich in die Natur und bescheren mir zu der Bewegung auch noch jede Menge andere schöne Erlebnisse (siehe oben). Schwimmen und Joggen betreibe ich ebenfalls einigermaßen regelmäßig.

Dass ich mittlerweile im Yoga Stellungen beherrsche, von denen ich früher nur träumen konnte, stärkt mein Selbstbewusstsein und erfüllt mich mit Hoffnung, dass ich meine körperliche Fitness – und damit meine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit – noch lange bewahren kann.

Aufgeschlossenheit für Neues

Das ist leichter gesagt bzw. geschrieben als gelebt. Mit-und-Mit muss ich mir neue Ärzte suchen, weil meine bisherigen Ärzte in Rente gehen. Lebensumstände verändern sich, Corona zum Beispiel hat vieles dauerhaft auf den Kopf gestellt. Landschaften verändern sich, auch „mein“ Wald weist immer wieder Kahlschlag oder Sturmschäden auf, die mir lieb gewordene Stellen plötzlich vernichten. Das sind Neuerungen, die mir nicht gefallen.

Doch auch sie bieten die Chance für neue Entdeckungen: Im Wald finde ich neue Wege, Corona hat mir gezeigt, dass ein Rückzug auf mich selbst auch seine positiven Seiten hat.

Sich auf Neues einzulassen, hält jung, versorgt mich mit neuen Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Auch lebenslanges Lernen gehört dazu.

Menschen freundlich begegnen

Bin ich freundlich zu anderen, bekomme ich häufig ein Lächeln zurück. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt in Bezug auf Lebensfreude. Wie oft schon ist es mir passiert, dass sich ganz unverhofft ein Gespräch vor der Supermarktkasse, beim Hundespaziergang oder auch unter der Dusche im Schwimmbad mit mir bis dahin völlig fremden Menschen ergeben hat. Das beschwingt und bereichert meinen Tag.

Auch die kleinen Freuden des Alltags genießen

Lies gern mal alle Beiträge zu meiner Blogparade „Magic Moments: Was bringt dein Herz zum Hüpfen?“. Das ist eine Fundgrube an alltäglichen Momenten, die dir Lebensfreude schenken. Nicht abstumpfen, sondern immer wieder offenen Auges durchs Leben gehen und die Schönheit, die es für uns bereit hält, in kleinen Augenblicken genießen.

Möglichst viel im Hier und Jetzt leben

Auch das wird immer wichtiger, je älter wir werden. Wie formuliert es Vivian Dittmar so treffend in ihrem Buch „Der emotionale Rucksack“: Wir bewegen uns auf einer Schiffschaukel, die uns beständig von der Zukunft in die Vergangenheit trägt und zurück. Viel zu oft hadern wir mit Dingen, die schon lange vorbei sind und die wir nicht mehr ändern können. Und meistens sind wir unserem Leben bereits einen Schritt voraus und beschäftigen uns damit, was morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr eventuell passieren wird.

Und dabei verpassen wir das Leben….

Nichts mehr auf später verschieben, was wir auch heute schon machen können. Nicht bereits jetzt das schöne Wetter verpassen, weil für morgen wieder Regen angesagt ist. Nicht ewig einer verlorenen Liebe hinterhertrauern. Nicht mehr denken: „Was wäre gewesen, wenn…“.

Das alles schwächt unsere Energie und verhindert, dass wir neue Chancen erkennen.

Mit der Vergangenheit ins Reine kommen

Verzeihen! Das fiel mir häufig nicht leicht. Wie oft habe ich Situationen, die mich verletzt haben, wieder und wieder durchgespielt, mir vorgestellt, was ich anders hätte machen können, anderes hätte sagen können. Passiert ist passiert. Auch wenn wir schlimme Erlebnisse in unserer Kindheit hatten, hält uns ein ewiges Vorwerfen und Grollen darin gefangen. Verzeihen bedeutet Loslassen. In meinem Artikel „Was ich mir von meinen Eltern so sehr gewünscht hätte“ geht es genau darum.

Aus Vergangenem lernen, das schon. Den Schmerz anerkennen, mit uns Mitleid haben, ok. Aber keinen Hass schüren, keine Rachegelüste nähren. Das schadet uns nur selbst.

Sehnst du dich nach mehr Freude in deinem Leben?

So jetzt kennst du meine Strategien, um freudig jeden Tag genießen zu können, hoffentlich bis ins hohe Alter.

Gelingt dir das nicht und du bist dabei, deine Freude am Leben zu verlieren oder lebst schon länger in Niedergeschlagenheit und dumpfer Traurigkeit, dann lass uns reden. Vielleicht können wir gemeinsam deine Lebensfreude wieder aktivieren!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Pia Hübinger

    Liebe Heidrun,

    ganz herzlichen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade! Dein Beitrag hat mich tief beeindruckt, besonders wie viel Raum du dem Thema Bewegung in deinem Leben gibst. Man spürt förmlich den Stolz, den du empfindest, wenn du bestimmte Yoga-Stellungen meisterst – das ist wirklich inspirierend! Deine 11 Tipps sind unglaublich wertvoll und bieten sowohl deinen als auch meinen Leser*innen praktische und motivierende Ansätze, um mit Freude und Achtsamkeit bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben.

    Vielen Dank für diesen sehr bereichernden Beitrag!

    Von Herzen
    Pia

Schreibe einen Kommentar