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Mein April 2022

Dieser Monat wird für immer DER Monat sein, in dem meine liebe Freundin, ich nenne sie hier Astrid, gestorben ist. Es ist der Monat, in dem der Winter noch mal aufflackert – meistens, so auch in diesem Jahr – und dann der Frühling mit Macht Einzug hält. Ein Monat des Übergangs – und das in diesem Jahr ganz besonders auch für mich.

Und plötzlich Schnee

Der Schnee ist sehr nass, so dass sich die Äste biegen

Ich hatte schon einen Termin für den Reifenwechsel vereinbart, genau wie im letzten Jahr. Schließlich war es in den letzten Märzwochen schon herrlich mild und frühlingshaft. Glücklicherweise habe ich diesen Termin abgesagt, denn schon abends nach meinem Besuch der letzten Tanzvorführung des Schrittmacher-Festivals schneite es bereits kräftig.
Tja, und morgens schaue ich aus dem Fenster und traue meinen Augen kaum: Die Welt war unter einer ca. dicken Schneeschicht verborgen, trotz des fortgeschrittenen Jahres wunderschön und Anlass zur Freude. Auch Sally liebt es durch den Schnee zu tollen, ebenso wie ich. Es knirscht so schön, wenn man durch den Schnee läuft, alles ist still und – frühmorgens noch so unberührt.
Schade ist es nur um die vielen Blüten, die diese Kälte vielleicht nicht überleben.

Meine Forsythie hat’s in voller Blüte erwischt

Letzte Vorstellung Schrittmacher-Festival

Eigentlich wollte ich ja Geld sparen und dieses Mal kein Abo buchen beim Schrittmacher-Festival in Aachen. Es überbrückt jedes Jahr die Fastenzeit und zieht mittlerweile sehr viele Menschen an. Man sitzt dicht an dicht auf einer Tribüne in einer alten Fabrikhalle, die nun schon viele Jahre das Festival beherbergt. Das war mir in diesen ansteckenden Zeiten eigentlich en wenig to much.
Aber dann konnte ich doch nicht widerstehen, es waren so viele so tolle Kompanien eingeladen, dass ich doch ein Abo mit 5 Vorstellungen gekauft habe. Und Anfang April war die letzte meiner Veranstaltung: FLOW der schweizerischen Kompanie Linga – großartig. Das Stück hat mich tief berührt und meinen persönlichen Höhepunkt gebildet. Ein toller Abschluss.

Kompanie Linga, FLOW (Bild von Manuel Zimmermann/BRF)

Die Nadelbäume blühen

Hast du schon mal bewusst die Blüte der Nadelbäume mitbekommen? Nach dem kräftigen Sturm konnte man viele Ästchen mit Blütenständen auf dem Waldboden entdecken.

Blütenstände der Fichte
Der Blütenstaub, der in diesem Jahr überall auf den Autos etc. zu finden war

Ich werde es nicht müde, meinen Enkelkindern beizubringen, dass es – entgegen des allgemeinen Sprachgebrauchs – keine Tannenzapfen zu finden gibt. Bei den angeblichen „Tannen“zapfen handelt es sich immer um Fichtenzapfen, denn Tannenzapfen (gibt es zwar auch) stehen erstens aufrecht auf den Zweigen und lösen sich dann vollkommen auf, so dass man sie nie auf dem Boden finden kann.
Auf dem Foto unten seht ihr die Nadeln einer Tanne von der Unterseite. Sie ist eindeutig zu erkennen an den zwei parallelen weißen Streifen!

Blütenstände (verblüht) der Tanne

Kein Überqueren Hochlandrinder-Weide mehr

Die Herde Hochlandrinder, sicher hinter dem Zaun

Es hat ein Ende mit meinem so geliebten täglichen Weg über die Weide, auf der „meine“ Hochlandrinder stehen. Ab April haben sie neue Kälbchen geboren. Der Bauer hat zwei Herden zusammengeführt, so dass auf „meiner“ Wiese nun auch die „neuen“ Rinder stehen. Sobald Kälbchen da sind, sind die Mutterkühe in Habacht-Stellung, um ihre Babys zu schützen. Da diese Kühe es nicht gewohnt sind, dass Wanderer ihre Weide kreuzen, reagieren sie umso heftiger.

Ein ganz frisches Kälbchen, Grund für die ungewohnte Aggressivität der Muttertiere

So machte ich mich Anfang April mal wieder auf den Weg über die Wiese. Als ich über den Berg kam, sah ich weiter unten die gesamte Herde stehen. Eine der Mutterkühe erblickte auch mich mit Sally und augenblicklich galoppierte sie los, in meine Richtung. Die gesamte Herde tat es ihr gleich, was ziemlich bedrohlich wirkte. Allein die eine Kuh hätte mir schon gereicht. Also machte ich auf dem Absatz kehrt und nahm die Füße in die Hand. Kurz bevor das Mutterrind mich eingeholt hatte, rettete ich mich durch das Tor zur Nachbarwiese, mit zitternden Knien.
Das war das letzte Mal, dass ich diesen Wanderweg eingeschlagen habe, leider….. Aber es ist mir zu gefährlich.

Ostern

Dieses Jahr sollte – wie in der Regel in den vergangenen Jahren – die Familie meines Sohnes mit seinen 4 Kindern zum Osterfrühstück kommen. Aber dann hatten sie alle Corona und ich war zum ersten Mal in meinem Leben ganz allein.
Wieder eine neue Erfahrung und siehe da – es war gar nicht schlimm. Diese Feste sind eh total überbewertet. Nur die Tradition macht es so schwierig mit dem Alleinsein konfrontiert zu sein.
Ich habe es mir allein schön gemacht. Trotzdem Eier gefärbt, ein Lämmchen gebacken und einen schönen Ostertisch gedeckt.

Mein Ostertisch

Wohnungssuche

Hund und Frau sitzen nebeneinander in der offenen Haustür
Jetzt geht’s los auf unseren Morgenspaziergang

Ich bin wieder einmal – nach längerem Stillhalten – aktiv auf Wohnungssuche gegangen. Dabei habe ich das obige Bild auf Facebook in eine Gruppe gepostet, in der es um Wohnungssuche in Ostbelgien geht. Ich hatte eine irre hohe Resonanz. Mein Post ist so häufig geteilt worden, dass der Administrator der Gruppe geschätzt hat, dass 15 tausend Menschen meine Anzeige gesehen haben. Das hat mich schon umgehauen und sehr beeindruckt. Allerdings ist bisher noch nichts dabei rausgekommen.
Doch auf meinen Post hat sich eine Frau bei mir gemeldet, die ebenfalls hier, in Ostbelgien, eine Wohnung – mit Hund – sucht und genau wie ich an einer Hof-/Hausgemeinschaft interessiert ist. Sie schlug vor, dass wir uns zusammen tun und mittlerweile hat sich daraus ein sehr netter Kontakt ergeben. Das ist wunderbar.
Zufällig bin ich auch auf die Seite Bring Together gestoßen, über die ich auf ein Wohnprojekt aus Aachen aufmerksam geworden bin. Ganz schnell gab es ein Kennenlerntreffen und die Menschen sind mir sehr sympathisch, eine weitere Perspektive, wenn auch erst langfristig.
Ein paar Besichtigungen liegen noch vor mir und ich streue meine Suche kräftig unter allen Menschen, die vielleicht etwas hören könnten, bevor es veröffentlicht wird. Darüber hinaus plane ich einen Flyer aufzusetzen und in die Briefkästen der Gegenden zu verteilen, die mir gut gefallen.

Der Tod meiner Freundin

Dieses Ereignis hat den Monat sehr geprägt und mich für einige Wochen ziemlich aus der Bahn geworfen. Wer darüber mehr lesen möchte, kann das gern meinem Blogartikel ABSCHIED tun.

Bärlauch über alles

Bärlauch
Bärlauch, durchsetzt mit Buschwindröschen

Ganze Hänge voller Bärlauch lassen mich die Fülle der Natur erleben. Ich backe Quiche, koche Süppchen und stelle super leckeres Pesto her. Insgesamt dreimal habe ich Bärlauch gesammelt und fühlte mich jedes Mal sehr dankbar.

King’s Singers in Heerlen

Die King’s Singers in ihrer aktuellen Besetzung

Schon lange bin ich ein Fan der King’s Singers aus England. Für diejenigen, die damit nichts anfangen können: Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Sängern, die A-Cappella Musik unterschiedlicher Stilrichtungen auf höchstem Niveau zum Besten geben. Dieser Chor hat sich im alt-ehrwürdigen King’s-College vor über 50 Jahren in England gegründet. Seine Mitglieder erneuern sich über die Jahre, so dass mir die heutige Version des Chores vollkommen neu war.
Zum Reinhören empfehle ich dir z. B. diesen ukrainischen Folksong oder auch 50 ways to leave your lover als Kontrastprogramm.
Begleitet hat mich an diesem Abend eine liebe Freundin, für die es das erste Mal seit Ausbruch der Pandemie war, an dem sie sich wieder unter Leute gewagt hat. Natürlich war sie aufgeregt, aber in unseren Sitzreihen war es nicht so dicht besetzt und so haben wir beide diesen Abend sehr genossen. Musik trifft doch mitten ins Herz!

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