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Wie ich wurde, was ich bin: Von der Lehrerin zum Lifecoach

Hineingeboren in eine Familie, in der viele Verwandte väterlicherseits den Lehrerberuf eingeschlagen hatten, und meine Mutter aus Beamtenverhältnissen stammte, war das Thema Sicherheit in beruflicher Hinsicht groß geschrieben. Dadurch geprägt, traute ich mich lange nicht, meinen Traum von einem ungebundenen und eigenständigen Leben zu verwirklichen.
Viele viele Jahre fühlte sich mein Leben anstrengend und schwer an und erst vor kurzem merkte ich, dass es auch leicht sein darf. Jetzt muss ich niemandem mehr etwas beweisen, sondern ich spüre nach, was sich richtig für mich anfühlt. Im Zuge der Beschäftigung mit Persönlichkeitsentwicklung hat sich dadurch mein Leben komplett geändert. Das war so beglückend, dass ich diese Erfahrung gern an andere Frauen weitergeben möchte. Also bin in nun Lifecoach und Glücksmentorin, was übrigens meiner Meinung nach dringend als Schulfach eingerichtet werden sollte.
Im Folgenden kannst du die einzelnen Stationen meines Lebens nachverfolgen:

  1. 1968-In der Grundschule wollte ich Lehrerin werden.
    Meine Freundinnen und ich haben gern Schule gespielt und ich fand es toll, anderen etwas zu erklären. Am liebsten haben wir auf die Tafel geschrieben und die Vorstellung, dass man das als Lehrerin die ganze Unterrichtszeit über machen darf, war sehr verlockend. Dabei verging mir ziemlich schnell die Freude an der Schule. Ich empfand Druck und Zwang und Ungerechtigkeit.
1969, 4. Klasse, Ausflug in die Dechenhöhle (Ich bin die 3. von rechts mit dem Stirnband)
  1. Mit 16 verschlang ich die Bücher von Hermann Hesse. Weitab davon spirituell zu sein, faszinierten mich die Welten, die Hermann Hesse in mir entstehen ließ. Wer bin ich und wo will ich hin in meinem Leben? Das waren die Themen, die mich umtrieben.
junges Mädchen draußen, lächelnd mit geschlossenen Augen, der Sonne zugewandt.
Mit 16 lag die Welt noch vor mir!
  1. 1978 Schule zu Ende und was nun? Mein Herz brannte dafür, etwas für die Umwelt zu tun oder mich mit dem Verhalten von Tieren zu beschäftigen. Also Biologie studieren? Meine Eltern säten Zweifel in mir und beschworen mich, den „sicheren“ Weg einzuschlagen und mich lieber für das Lehramt zu entscheiden. Also begann ich in Aachen mein Lehramtsstudium an der damaligen PH und wollte alles anders machen als die Lehrer in meiner eigenen Schulzeit, natürlich besser!!
Foto aus einer Tageszeitung, das den Empfang der verkleideten Abiturienten von 1978 im Rathaus zeigt.
Die weiß geschminkte Frau mit Halstuch, in der Mitte des Fotos, bin ich. Links ist der Verwaltungsdirektor der Stadt Hattingen. Damals wurden die Abiturienten noch im Rathaus mit Schnaps und Zigarren begrüßt!!!
  1. Für mein zweites Unterrichtsfach wählte ich Kunst. Damals schon wollte ich die Möglichkeit haben, einen Kontrapunkt zur reinen Wissensvermittlung zu setzen und der Kreativität der Kinder dadurch Raum bieten zu können.
  2. 1979: Traum von einem unabhängigen selbstbestimmten Leben. Dem Konsum zu entfliehen und möglichst naturverbunden zu leben, hat mich schon damals fasziniert. „Walden oder ein Leben in den Wäldern“ von Henry David Thoreau wanderte in meinen Besitz. Doch erschien mir das zu der Zeit in unerreichbarer Ferne.
  3. Mit 20 schwanger. Gerade mal ein Semester meines Studiums hatte ich absolviert, als ich feststellte, dass ich schwanger war. Durchdrungen von den Gedanken der Emanzipation rüttelte das zuerst meine Lebensplanung ziemlich durcheinander. Als ich auf einer gemeinsamen Kindererziehung bestand, kündigte mein Partner seinen Job und nahm nochmal ein Studium auf (du kannst dir vorstellen, wie unsere Eltern damals reagiert haben…). Dadurch musste ich mein Studium nicht unterbrechen. Und siehe da: Ich arbeitete nun viel zielorientierter und konnte Kind und Ausbildung gut miteinander vereinbaren.
  4. 1981: Beziehungskrise und zum zweiten Mal schwanger. Obwohl mein erstes Kind noch keine 1,5 Jahre alt war und meine Beziehung den Belastungen des Alltags nicht gewachsen war, entschied ich mich nach reiflicher Überlegung für dieses nicht geplante Kind. Und siehe da: Sowohl Schwangerschaft als auch Geburt verliefen wunderbar und mein Wunschmädchen war eine große Bereicherung meines Lebens.
  5. 1982: Geburt und Trennung. Nur ein halbes Jahr nach der Geburt war es dann soweit: Entgegen allen Ratschlägen und großer Verurteilung meiner Eltern und Schwiegereltern, trennte ich mich. Als die Entscheidung einmal getroffen war, erwies sie sich als ein Befreiungsschlag. Im Jahr darauf hatte ich für beide Kinder einen Platz in der heutigen Kita Zauberschloss. Die Zeit dazwischen habe ich mit Hilfe von Freundinnen überbrückt. Jedenfalls konnte ich mein Studium weiter durchziehen.
  6. 1984: Examen. Kurz darauf begann ich mit meinen Abschlussprüfungen und bestand mein Examen ganz gut, obwohl ich – mangels Zeit – nur mittelmäßig vorbereitet war. Trotz der Kinder hatte ich kaum länger gebraucht als meine KommilitonInnen.
  7. 1985 Upps, Lehrerschwemme. Die gut gemeinten Ratschläge für meine Berufswahl entpuppten sich als irrig. Ohne Aussicht auf eine Anstellung, brach ich meine Referendarzeit nach einem dreiviertel Jahr ab, denn die psychische Belastung war zu groß mit zwei kleinen Kindern zu Hause. Schnell fand ich einen Job in einem Ingenieurbüro und arbeitete mich in die Textverarbeitung – damals noch auf DOS-Ebene ein. Wieder Neuland, wieder ein Sprung ins kalte Wasser.
  8. 1987 3. Kind mit Auszeit. Nach drei Jahren in einer neuen Beziehung kam unser gemeinsames Kind hinzu. Ohne Job, mein Mann war noch im Studium, ich hatte gerade die Referendarzeit abgebrochen, fanden wir den Zeitpunkt trotzdem ideal, denn noch hatten wir dadurch die Möglichkeit, uns gemeinsam um die Kinder zu kümmern.
Sitzende Frau mit Baby auf dem Arm und zwei Kindern, rechts und links von ihr.
Das bin ich mit meinen drei Kindern 1987
  1. 1990 – 2004: Ausflug in die Welt der Informatik. Nach einem halben Jahr Kinderauszeit brannte ich darauf, mich wieder mit anderen Themen zu beschäftigen. Ich begann eine Umschulung zum Netzwerkorganisator und bekam über mein Praktikum 1992 eine Festanstellung bei der Inform GmbH, einem Softwareunternehmen für Logistiklösungen. Angefangen in der Programmierung übernahm ich das Produktmanagement und später die Akquise für das von mir erstellte Produkt. In diesen 12 Jahren in der Software-Industrie musste ich ständig meine Komfortzone verlassen, um kontinuierlich in neuen Arbeitsbereichen Fuß zu fassen. In dieser Zeit habe ich viel Selbstvertrauen erworben und meinen Horizont erweitert. Es haben sich neue, bisher ungeahnte Welten eröffnet, weil ich mich getraut habe sie zu betreten.
1992
  1. 2004: Mit 44 Jahren Wiederaufnahme meiner Referendarzeit. Trotzdem blieb mir diese technisch orientierte Welt fremd, mir kam die Freude abhanden. Ich hatte Sehnsucht danach mit Menschen zu arbeiten, meinen Beitrag zu leisten, die Welt ein wenig zu verbessern und dachte, dass mir die Arbeit in der Schule diese Möglichkeit bieten würde. Nach dreimaligem Kündigungsversuch und noch einem Firmenwechsel, fasste ich den Mut, mich beruflich nochmals neu zu sortieren. Also wieder zurück auf Null, wieder in die Ausbildung. Mein Gehalt reduzierte sich auf die Hälfte, aber das war mir egal.
  2. 2005/2006: Trennung von meinem Mann und eine neue Liebe. Wie so oft in meinem Leben vollzogen sich die Veränderungen beruflich und privat parallel. Ich zog aus dem gemeinsamen Haus aus, lebte für 1 Jahr allein. Die Kinder waren flügge, die neue Liebe schon da.
  3. 2006-2021: Abstrampeln im Hamsterrad. Mit viel Enthusiasmus startete ich meine Festanstellung als Lehrerin an einer Hauptschule im Brennpunkt. Es folgten zwei Wechsel, jeweils zu einer Gesamtschule. Mit den SchülerInnen durchlebte ich Höhen und Tiefen, in der Regel jedoch eine große Verbundenheit. Zum Schulsystem allerdings gibt es soviel zu sagen, dass daraus ein eigener Blogartikel entstehen wird. Hier sei nur erwähnt, dass es so starr ist und die Bedingungen so miserabel, dass es kaum möglich ist, allem gerecht werden zu können, erst recht nicht den Kindern. Zu große Klassen, Inklusion, permanenter Notendruck (ja, das setzt auch die LehrerInnen unter Druck!), neue Lehrpläne, Qualitätsmanagement, ständig Konferenzen, Elternarbeit, sehr viel soziale Arbeit, immer 1000 Dinge gleichzeitig.
Meine erste – unvergessliche – Klassenfahrt als Klassenlehrerin nach Ahrdorf
  1. 2015: Burnout und Reha. Ich wurde vergesslich, mein Körper rebellierte, Schlafstörungen, totale Rückenschmerzen, die mich morgens nur mit Mühe aus dem Bett aufstehen ließen, Atemprobleme, Herzrhythmusstörungen usw. Ich ging in die Reha, die mich wieder arbeitsfähig machte, aber der Grundstein war gelegt über ein anderes Leben nachzudenken.
blonde Frau, lächelnd, in der Küche sitzend
2015, nach der Reha
  1. 2015 Der Start in die Persönlichkeitsarbeit. Schritt für Schritt, Fortbildung um Fortbildung wurde ich mir klarer, was mich in meinem Leben blockierte, welche Glaubenssätze mich umtrieben. Mehr und mehr schärfte sich mein Bewusstsein, kam ich dem wieder nah, was mich mit Freude erfüllt.
  2. 2018/19 Wertewandel – Von der Sicherheit zur Freiheitsliebe. In meinem Sabbatjahr wanderte ich auf dem Jakobsweg. Wandern ist eine hervorragende Möglichkeit, innerlich zur Ruhe zu kommen und das Gedankenkarussell zum Schweigen zu bringen. Außerdem habe ich dabei erlebt, wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein. Darüber kannst du hier mehr erfahren: Beim Weitwandern das Glück gefunden. Dadurch vollzog sich in mir ein grundlegender Wertewandel. Auch hierzu gibt es einen eigenen Blogartikel: Nach meinen Werten leben.
  3. 2021 Kopfüber in mein neues Leben. Anfang des Jahres habe ich meine Kündigung eingereicht und mich im Sommer endgültig aus der Schule verabschiedet. Im Jahr zuvor ging meine letzte Beziehung in die Brüche. Wieder einmal ein Neuanfang auf allen Ebenen! Wie mein Jahr 2021 im Einzelnen aussah, erfährst du in meinem Jahresrückblick. So lange habe ich noch nie allein gelebt, hatte das nie für mich auf dem Schirm. Aber es hat mir sehr geholfen auf dem Weg zu mir selbst.
2020
  1. Heute lebe ich endlich für meinen Traum, für das, was mich wirklich wirklich bewegt. Meine Arbeitsbedingungen gestalte ich selbst, meine Themen suche ich mir aus. Mein Glück finde ich im Kleinen, in der Freiheit, in der Natur. Es ist alles schon da! Im Online-Coaching gebe ich meine Erfahrungen weiter und ermutige andere Frauen dazu, auch mit über 50 Jahren die Weichen in ihrem Leben anders zu stellen und ihr Glück in die eigenen Hände zu nehmen! Denn es ist nie zu spät!

Wenn auch du dich verändern möchtest, aber noch im Zweifel oder der Angst feststeckst, dann melde dich gern bei mir für ein kostenloses Klärungsgespräch. Das kannst du über eine persönliche Nachricht im Messenger (facebook.com/heidrun.bruning) machen oder per Mail (info@heidrun-bruening.de). Gern begleite ich dich auf deinem Weg!

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Anke Rötter

    Liebe Heideline,
    Du hast einen sehr bewegenden Artikel geschrieben. So viel Wandel, Veränderung und Dranbleiben an Deinem Weg. Es war sehr schön, Deinen Lebensweg nachlesen zu dürfen!
    Liebe Grüße von Anke

    1. Heideline

      Liebe Anke,
      vielen Dank für dein Feedback. Ich seh gerade auf deiner Webseite, dass du ein spannendes Thema hast, mit dem ich mich auch viel beschäftige!
      Liebe Grüße von Heidrun

  2. Alexandra

    Ein spannender Lebensweg von einer mutigen Power-Frau. Ich finde es toll, wie du dran geblieben bist, um aus jeder Situation eine Chance für dein heutiges Leben zu machen. Danke für deinen inspirierenden Artikel.

    1. Heideline

      Liebe Alexandra, vielen Dank für deinen bestärkenden Kommentar!

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