Heute ist der Todestag meiner Freundin – jetzt ist es genau ein Jahr her, dass sie gestorben ist. Obwohl sie nicht mehr hier bei uns ist, spüre ich ihre Präsenz noch immer deutlich und finde es tröstlich zu spüren, dass sie mich, aber auch die Menschen, die ihr nahe standen, noch immer begleitet. Für den Nachmittag haben wir uns mit vielen aus unserem Chor, Freunden und ihrer Familie am Grab verabredet, um gemeinsam an sie zu denken.
Von dieser besonderen Bedeutung dieses Tages abgesehen, zeigte sich dieser 12. von seiner typischen April-Seite. Den ganzen Tag über wechselten sich strahlender Sonnenschein und starke Regenschauer ab. So bot der Himmel phantastische Wolkenbilder, die ich so sehr liebe und viel interessanter finde, als freien blauen Himmel.
Einen Tag (und zwar immer den 12. eines Monats) fotografisch in 12 Bildern dokumentieren, das ist ein 12-von-12. Caro von „Draußen nur Kännchen“ hat diese Blogger-Tradition begründet – Danke dafür! Ich nehme das mit den 12 Bildern allerdings nicht immer so genau….
Mein erster Blick aus dem Fenster zeigt mir ein trübes Bild – grauer Himmel und starker Regen. Also bin ich ganz dankbar für meine Morgenroutine, die mir noch einen Aufschub für meinen Morgenspaziergang gewährt. 20 Minuten Yoga, was mir zurzeit ganz besonders gut tut, weil ich mir vor einer knappen Woche den Rücken bei einer ungewohnten Bewegung verknackst habe (dann springt mal kurz ein Lendenwirbel raus). Sanfte Drehbewegungen beim Yoga wirken da wahre Wunder!
Nach dem Yoga wieder 30 Minuten Online-Treffen mit meiner Frauen-Tanzgruppe. Obwohl ich ja allein in meinen Räumen tanze, ist es ein vollkommen anderes Gefühl, das mit „meinen“ Frauen via Zoom gemeinsam zu machen als tatsächlich allein. Ein kurzer Austausch im Anschluss und dann kann der Tag beginnen!
Wie jeden Morgen bin ich ca. 1 Stunde mit Sally im Wald und freue mich, die Veränderung der Natur in allen Jahreszeiten so intensiv wahrzunehmen. Es ist wirklich sehr erstaunlich, wie unterschiedlich sich dieselben Stellen in den verschiedenen Monaten präsentieren. Morgens begleitet uns das Zwitschern der Vögel und mittels der wunderbaren BirdNET-App lerne ich die Stimmen allmählich voneinander zu unterscheiden und einer Vogelart zuzuordnen.
Seit kurzem erst ist die Natur erwacht und nun fängt es überall an zu grünen und zu blühen. Jedes Frühjahr aufs Neue empfinde ich es als Wunder und ein großes Geschenk.
So, Sally ist jetzt versorgt und ich nutze die Zeit, um mal wieder schwimmen zu gehen. In den Ferien ist das Becken leer. Das aufblasbare Krokodil liegt schon für die Spielstunde heute Nachmittag bereit, aber noch herrscht Ruhe im Schwimmerbecken. Also ziehe ich meine Bahnen – 1km am Stück schwimmen ist dabei mein Ziel, zu mehr habe ich meistens keine Lust. Dafür brauche ich ungefähr eine halbe Stunde und dann genieße ich die Dusche – erst heiß, dann kalt. Wie immer nach der sportlichen Betätigung fühle ich mich anschließend gestärkt und sehr mit mir zufrieden.
Auf dem Weg erledige ich auch gleich meine Einkäufe und nach einer kleinen Kaffeepause wieder daheim, geht’s schon wieder ab nach draußen zur großen Nachmittagsrunde mit dem Hund.
Und dann ist es Zeit für den Friedhof. Tja, und schon schlägt das Wetter wieder Kapriolen. Auf dem Weg noch herrlicher Sonnenschein, doch kaum haben wir begonnen zu singen, öffnet der Himmel seine Schleusen und es regnet in Strömen….
Egal – wie du siehst, hat das nicht angehalten und Kaffee und Kuchen konnten wir wieder in der wärmenden Sonne genießen. Es war eine schöne Stimmung am Grab und es ist so befreiend, nicht anhaltend traurig sein zu müssen, sondern auch lachen zu können und das Leben ganz deutlich zu spüren, auch wenn unsere Freundin nicht in Persona bei uns ist.
In der Friedhofsgärtnerei habe ich noch schöne Frühlingsblumen für meinen Garten erstanden. Jetzt müssen sie aber erstmal warten.
Mein Tag endet mit einer Praxis-Session meiner systemischen Coaching-Ausbildung. In kleinen Teams üben wir die Anwendung aus den Inhalten unseres letzten Wochenimpulses. Dieses Mal geht es darum, sein eigenes Ego vollkommen auszublenden und sich voll und ganz auf sein Gegenüber einzulassen (die ICH-BIN-Frequenz). Aktives Zuhören wird geübt, Stille zuzulassen und auszuhalten (hört sich wesentlich leichter an, als es ist) und der Klientin den Raum zu halten, um ganz tief in den eigenen Bewusstwerdungsprozess eintauchen zu können.
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