Im Oktober habe ich Geburtstag, und nicht nur ich, sondern auch mein Ältester hat nur 7 Tage vor mir seinen Jahrestag. Darüber hinaus hatte mein Chor sein 40jähriges Jubiläum, was wir mit einem Fest und vorangehendem Konzert gebührend gefeiert haben.
Doch in diesem Oktober ist die 20jährige Ära mit meinem geliebten VW-Golf zu Ende gegangen und ich bin nun Besitzerin eines gebrauchten Toyota-Auris. So ein Autokauf ist eine aufregende Sache, zumindest für mich, die ich keine Ahnung von Autos habe und mich auch nicht gern damit beschäftige. Und blöderweise hatte ich auch gleichzeitig noch Corona…
Oh je, das Ende meines Autos
Und plötzlich ist es soweit: Nach 356.000 Kilometern und 20,5 Jahren heißt es Abschiednehmen von meinem alten VW-Golf. Ich horche immer in mich rein und suche die Wehmut. Aber da ist nichts. Mein Herz hängt nicht an Autos.
Das Lenkgetriebe war kaputt und eine Reparatur hätte mich wieder über 1.000 Euro gekostet. Da habe ich den Schlussstrich gezogen. Von jetzt auf gleich stand ich ganz ohne Auto da und merkte, wie eingeschränkt ich plötzlich war. Ich laufe ja gern und viel, aber dummerweise kränkelte ich auch noch zeitgleich, so dass alles viel schwerer fiel. Anstatt mal eben in 20 Minuten nach Eupen zu fahren, brauchte ich jetzt mit Bus und zu Fuß eine gute Stunde für den Weg. Abends war es noch schwieriger, weil die Busse dann nicht mehr fahren. So war ich auf die Hilfe meiner Mitmenschen angewiesen, die mir auch reichlich entgegen gebracht wurde. Ein schönes Gefühl!
Meine Nachbarin lieh mir ihr Auto, ein Chormitglied holte mich zum Konzert Zuhause ab und brachte mich am späten Abend auch wieder heim. Ein Freund begleitete mich zum Gebrauchtwarenhändler und stand mir beratend zur Seite. Der Vater meiner Schwiegertochter brachte mich am Geburtstag meines Sohnes abends zurück nach Belgien und ersparte mir so einen Weg von mehr als 1,5 Stunden.
Und was hatte ich für ein Glück bei der Suche nach einem Ersatz: Ein Anruf bei einem Gebrauchtwarenhändler hier in der Nähe eröffnete mir sofort die Möglichkeit, zwischen zwei Kombis zu wählen. Eine Woche später war ich wieder motorisiert. Dieses Mal ist es ein Toyota, eine schwere Entscheidung für mich, nachdem ich mein ganzes Leben lang immer nur VWs besessen habe. Ich lasse mich überraschen und hoffe, dass der Händler Recht behält und der Wagen lange und ohne viele Wehwehchen durchhält.
Ja, ich war sehr zufrieden mit meinem alten Auto und es hat mir viele viele Jahre gute Dienste geleistet. Aber ein Auto ist für mich ein reiner Gebrauchsgegenstand. Auch wenn es mein erster und wahrscheinlich auch einziger Neuwagen war, so kann ich mich gut trennen und freue mich jetzt über mein schönes „neues“ Auto mit all seinen Vorzügen.
Jubiläumskonzert meines Chors D’accord
40 Jahre D’accord – das musste gefeiert werden! Ich selbst bin seit 1989 dabei – auch schon eine lange Zeit. Wir haben ein Doppelkonzert gegeben, zusammen mit dem Chor „Hohes C“ aus Kassel. Was für ein Zufall – deren Chorleiter hat seinerzeit unseren Chor gegründet. Der Schwager einer unserer Mitsängerinnen ist gemeinsam mit seiner Frau dort Mitglied und irgendwann wurde diese Verbindung aufgedeckt. So ist der Chor kurzerhand mit 28 Sänger*innen nach Aachen gekommen. Von Anfang an war eine große Vertrautheit zwischen uns, so war es wirklich ein Fest, gemeinsam zu singen und nach unserem Konzert gemeinsam zu feiern.
Das hat uns so gut gefallen, dass wir nun einen Gegenbesuch für das kommende Jahr einplanen. Es wäre mir eine große Freude, wenn wir das umsetzen!
Corona
Dieser Monat hatte wirklich viel zu bieten. Es kumulierte dann als mich Corona zum zweiten Mal erwischte. Es ist nicht schlimm, manche Grippe hat mich mehr umgehauen, aber ich fühlte mich (und tue das nach zwei Wochen noch immer) geschwächt, furchtbar kalt und wie unter einer Glasglocke. Zeitgleich war das Auto kaputt, das neue noch nicht da und mein Geburtstag stand vor der Tür, zu dem doch mein Sohn aus Bayern mit seiner Frau und auch die Familie meines Ältesten aus Aachen kommen wollten.
So eine Krankheit hat zwei Seiten: Sie nervt, weil sie jede Planung über den Haufen wirft. Es ist nicht schön, körperlich unfit zu sein und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. In meinem Fall war ich aber nicht sonderlich krank, hatte weder Kopf- noch Gliederschmerzen und außer ein bisschen Halskratzen und Schnupfen keine weiteren Beschwerden.
Und so kann ich auch die positive Seite der Krankheit sehen. Sie zwingt mich dazu, mich wirklich hinzulegen und auszuruhen. So bekam ich eine Menge Schlaf, was mir wirklich gut getan hat. So eine Krankheit rückt den körperlichen Aspekt in den Fokus – wir sind eine Einheit aus Körper und Seele. Und jetzt wird es wirklich vorrangig, sich um meinen Körper zu kümmern. Es überrascht mich immer wieder, wie schnell alle anderen Sorgen des Alltags in den Hintergrund geraten, sobald der Körper auf sich aufmerksam macht.
Schon wieder Geburtstag
Wieder ein Jahr älter, ich kann nur alles wiederholen, was man immer schon hört: Die Zeit rast und vergeht mit zunehmendem Alter immer schneller. Komisch. Ich hatte keine Lust groß zu feiern und hatte beschlossen, den Tag nur mit meinen Kindern und Enkeln zu verbringen. Sonst kommen auch meine Freund*innen, aber da ich allein lebe und mich ganz allein um alles kümmern muss, hatte ich darauf in diesem Jahr keine Lust. Und wie gut das war!! Denn durch meine Corona-Erkrankung wäre alles andere undenkbar gewesen.
Die Zeit, die mir in meinem Leben noch bleibt, wird zusehends kürzer. Obwohl ich körperlich fit bin und mich noch nicht alt fühle, bin ich nun in dem Abschnitt meines Lebens angelangt, in dem ich mich immer mehr mit meinem Tod auseinandersetze. Wie viele gute Jahre bleiben mir noch? Was sollte ich jetzt noch unbedingt machen, damit ich es nicht irgendwann bedaure, die Gelegenheit verpasst zu haben?
Wie möchte ich im Alter leben? Möchte ich allein in meinem Haus bleiben? Falls ich umziehe, wird das dann meine letzte Wohnung sein? Worauf muss ich achten? Ist es wichtig, dass die Wohnung altersgerecht ist? Viel Lust, mich diesen Fragen zu stellen, habe ich nicht.
Erst vor kurzem habe ich einen Blogartikel geschrieben, indem ich mir darüber Gedanken gemacht habe, wie ich lebensfroh bis ins hohe Alter sein kann. Tja, leichter gesagt, als getan. Es ist jeden Tag eine Aufgabe, sich die Freude am Leben zu schenken und nicht dem Vergangenen hinterherzutrauern.
Und doch tauchen immer wieder die Fragen auf: Habe ich die richtigen Entscheidungen für mein Leben getroffen? Habe ich die nötigen Grundlagen geschaffen, um unbeschwert mein Alter genießen zu können?
Ich nehme mein Leben an, so wie es ist. Bis hierher war es ein schönes Leben, in dem ich mir und meinen Werten treu geblieben bin. Ich habe mich nicht verbogen und habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Das ist doch schon eine ganze Menge! Und noch immer bin ich neugierig, auf das, was das Leben noch so für mich bereit hält. Es liegt in meiner Hand, es zu genießen.
Mein Blog
Auch hier eine kleine Zäsur. Ich bin erschöpft, hinke hinterher, wollte meinen Newsletter unbedingt im Oktober aufsetzen und hab es nicht geschafft. Hmm. Ich hoffe, dass ich es bis Mitte November hinbekomme. Falls du dich in meine Liste eintragen möchtest, schreibe mir eine Mail mit dem Kennwort Newsletter. Dann bist du von Anfang an dabei.
Folgende Themen habe ich im Oktober verbloggt:
- Meinen Monatsrückblick September – ein Monat voller Geselligkeit: Treffen meiner Dancing Queens in Berlin und unser Chorwochenende waren hier die herausragenden Ereignisse. Aber ich habe ebenfalls jede Menge Blogartikel geschrieben….
- Meine To-Wish-Liste für das letzte Quartal des Jahres: Ein Monat ist schon vorbei, ich bin gespannt, was davon ich noch alles umsetzen werde. Was meine sportlichen Ziele betrifft, so kam mir jetzt Corona dazwischen. Aber bei der Dauer der Plank bin ich bereits bei 1,5 Minuten und bei der Anzahl Liegestütze bei 17. Das wird!
- Was ist ein Glaubenssatz und welche Bedeutung hat er für mein Leben?: Wir leben unser Leben, halten an unseren Grundsätzen und Überzeugungen fest, meistens ohne sie zu hinterfragen. Aber ist es wirklich unser Leben? Treffen wir selbst unsere Entscheidungen? Haben wir selbst die Zügel in der Hand?
Glaubenssätze spielen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle. Sie bilden den Kitt zwischen den Steinen unseres Hauses. Sie prägen unser Selbstbild und das Bild, das wir von unserem Leben und der Welt haben. Doch ist das wirklich wahr??? - Mein Tagesrückblick am 12. Oktober: Grauer Himmel, aber für mich trotzdem ein bunter Tag
- 7 Gründe, warum sich ein Coaching immer lohnt: In meinem Artikel nenne ich dir 7 Gründe, warum sich ein Coaching für dich lohnt – auch wenn du gerade „nur“ ein kleines Problemchen mit dir rumträgst. Du musst nicht erst kurz vorm Burnout stehen und in einer tiefen Krise stecken, um ein Coaching in Anspruch zu nehmen. Im Gegenteil – je früher du dir Klarheit über deine Wünsche und dein Lebensziel verschaffst, umso mehr glückliche Lebenszeit wirst du erleben.
Und sonst noch?
- Boule spielen beim Treffen im Vaalser Quartier. Ich habe wieder etwas mehr gelernt. Tolles Spiel!
- Kreativzirkel mit dem Thema „Schwesternschaft“, hier siehst du den wundervollen Beitrag von Moni Lammers aus Filz
- Denis Scheck in der Stadtbücherei Aachen
- Offene Tanzstunde „Lindy Hop“ im Elisenbrunnen
- Flohmarkt in der Altstadt von Aachen
- Einen Niki genäht
- Geburtstag meines ältesten Sohnes
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Hallo Heidrun 😊
Was für ein Oktober! Der Abschied von deinem Golf muss sicher merkwürdig gewesen sein, aber schön, dass du einen passenden Ersatz gefunden hast. Dass dir so viele Menschen geholfen haben, zeigt, wie wertvoll dein Umfeld ist 🚗💛.
Das 40-jährige Chorjubiläum klingt unvergesslich! Ich kann mir richtig vorstellen, wie viel Freude das gemeinsame Singen und Feiern bereitet hat 🎶🥂.
Corona und Geburtstag zugleich – du nimmst es tapfer! Hoffentlich bringt der November dir wieder Energie und Leichtigkeit.
LG Rosi 🌸
Liebe Rosi,
vielen Dank für deine Zeilen! Ja, ich bin wirklich dankbar für mein Umfeld.
Bis jetzt sieht es sehr gut aus für den November: Bei diesem strahlenden Herbstwetter ist die Leichtigkeit immer mit dabei.
Ich wünsche auch dir einen wunderbaren November und bin gespannt auf deinen Monatsrückblick.
Liebe Grüße Heidrun