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Was soll ich bloß mitnehmen?

Reisen mit leichtem Gepäck – eine Herausforderung!

Es ist mal wieder Urlaubszeit: Packen ist angesagt. Kennst du das? Die Qual die Wahl – was nehme ich mit?
Da bewundere ich so manchen Mann, der zwei Stunden vor der Abfahrt ein paar Klamotten aus dem Schrank nimmt und fertig ist die Vorbereitung! Ja, vielleicht hat er hinterher etwas vergessen, ist auch schon vorgekommen. Aber gemessen an dem Aufwand, ein guter Deal!
Ganz anders bei mir. Ich stehe da vor einer großen Herausforderung, träume immer von Reisen mit leichtem Gepäck und nehme letztendlich doch viel zu viel mit.

Machst du Packlisten?

Tagelang mache ich mir Gedanken, fange Packlisten an (hab ich gerade im Internet entdeckt – was es nicht alles gibt!). Ist es dann aber soweit, beachte ich sie häufig nicht oder möchte auf die Liste aus dem letzten Jahr zurückgreifen und finde sie nicht mehr…
Ich kontrolliere, ob alles beisammen ist oder ob es noch etwas zu besorgen gilt – Sonnencrème, Mückenspray etc.. Gehe dann nach dem Ausschlussprinzip vor – erscheint mir erstmal leichter: Was bleibt auf jeden Fall daheim? Oh je, jetzt ahnst du sicher schon – es wird kompliziert!

Vorauswahl

Normalerweise ziehe ich nicht jeden Tag etwas anderes an, erst recht nicht zum Spazierengehen mit dem Hund. Plane ich aber eine Reise, plane ich viel häufigere Kleiderwechsel ein. Als erstes lege ich alle Lieblingskleidungsstücke raus. Natürlich nur die, die gerade zur Jahreszeit passen… So schlimm ist es dann doch nicht….
Dabei fallen mir aber auch Sachen in die Hände, die ich schon lange nicht mehr getragen habe. Ich probiere sie aus lauter Neugierde an und siehe da: Sieht doch toll aus! Also mitnehmen??? Oder ich trage absichtlich in den letzten Tagen vorm Urlaub Sachen, die ich auf keinen Fall eingeplant habe und denke: Oh, das ist aber doch ungeheuer praktisch, pack es doch ein! Mit dem Ergebnis: Der Berg wächst und ist am Ende viel zu groß.

Wie wird das Wetter?

Das große Strandtuch oder das praktische Wanderhandtuch?

Täglich verfolge ich den Wetterbericht, der sich in der Langzeitprognose ständig verändert und aus Erfahrung wenig zuverlässig ist. Also für alle Eventualitäten diesbezüglich gewappnet sein: Etwas für heiße Tage, für warme, kalte, regnerische Tage einpacken. Etwas Praktisches muss mit, aber auf Schickes will ich auch nicht verzichten. Dann gibt es auch noch verschiedene Kleidungsstücke, zwischen denen ich mich partout nicht entscheiden kann. Dieses Teil passt besser zu der Hose, aber bei der anderen Hose eher diese Bluse? Da ich meistens mit dem Auto verreise, endet das in der Regel… Na? Hast du einen Verdacht? Genau!
Der innere Schweinehund meldet sich zu Wort: Ist doch egal, Platz ist genug da! Dankbar umgehe ich die Entscheidung und packe beides ein. Stört doch nicht, denke ich!

Pustekuchen! Im Urlaub nervt mich der ganze Kram.

Mein Vorsatz bröckelt….

Reisetasche mit darüber gelegter Jacke
Die Tasche lässt sich meistens nicht mehr schließen….

Früher, als wir mit der ganzen Familie verreist sind, war der Platz bescheiden. Zumal wir auch noch gezeltet haben und der gesamte Campingkram den meisten Platz in unserem Kombi eingenommen hat. Aber heute? Da bin ich – außer dem Hund (der allerdings den gesamten Kofferraum belegt) – ganz allein und habe Platz satt! Du merkst sicher gerade – mein Vorsatz (zur Erinnerung: WENIG Gepäck!) beginnt zu bröckeln…

Mal wieder frisch beobachtet vor wenigen Wochen bei meinem Urlaub an der Ostsee. Wieder bin ich in die Falle getappt! Leicht fassungslos bestaunte ich die Kleiderberge, die sich in meinem Urlaubsquartier stapelten und fragte mich, wann ich das alles würde anziehen sollen.
In der Regel merke ich dann nämlich am Urlaubsort, dass ich viele falsche Sachen eingepackt habe: Schuhe, die am Strand eher kaputt gehen. Blusen, die ich auf der Wanderung nicht einfach in den Rucksack stopfen kann, weil sie knubbeln. Schicke Sachen, die ich doch nicht benötige. Meine Handtasche, die ich nie benutze, weil der Rucksack viel praktischer ist, auch bei Städtetouren.

Rucksack und Handtasche
Der uralte Rucksack ist im Urlaub jedes Mal wesentlich praktischer als die Handtasche

In der Regel laufe ich am Urlaubsort in denselben Sachen rum. Aussehen spielt beim Zelten oder am Meer oder beim Wandern für mich eh keine Rolle (vergess ich Zuhause aber regelmäßig).

Leichtes Gepäck macht auch die Seele frei

Als ich 2019 auf dem Jakobsweg war, stand fest: Zum ersten Mal wandern mit Gepäck über zwei Wochen. Der Rucksack sollte möglichst leicht sein, ich wollte mich auf 7-8 Kilo beschränken. Um jedes Gramm wurde gefeilscht, Cremes in kleine Döschen abgefüllt, Medikamente wurden in Tütchen anstelle in Täschchen verstaut usw.. Auch bei den Anziehsachen achtete ich auf das Gewicht, wählte dementsprechend Hosen und Jacken aus – die Jeans blieb zu Hause. Es hat lange gedauert, aber ich habe mich tatsächlich auf 8 Kilo (ohne Getränke) beschränken können. Und – Überraschung – ich habe nichts vermisst. Das allabendliche Waschen des verschwitzten T-Shirts (1 von 3), der Wandersocken und der Unterhose war schnell erledigt und hat mir ein unglaubliches Gefühl an Leichtigkeit und Freiheit geschenkt.

Verreisen mit leichtem Gepäck ist super! Wenig, worum man sich kümmern muss, sehr übersichtlich und vor allem geht das Packen viel schneller! Im Urlaub spürt man dann, wie wenig man zum Leben benötigt, und dass man auf einen gehörigen Teil der an Dingen haftenden „Sicherheit“ pfeifen kann.

Nebenbei erwähnt – das lässt sich natürlich auch auf das Leben übertragen. Ballast, der sich in den (bei mir mittlerweile vielen) Lebensjahren angesammelt hat, sollte regelmäßig über Bord geschmissen werden! Denn: Alles, was du besitzt, besitzt auch dich – hab ich mal irgendwo gelesen. Und da ist eine Menge dran. Deshalb lese ich gerade: Anne Weiss; Mein Leben in drei Kisten – Wie ich den Krempel rauswarf und das Glück reinließ.

Frau mit Rucksack im Wald
Leichtes Gepäck macht mobil

Fazit: Ich übe weiter und berichte euch von meinem nächsten Urlaub. Ob es dann mit dem leichten Gepäck klappt???________________________________________________________________________

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Mein Juni 2022 – Sommerfeeling pur plus Polizeieinsatz – Heidrun Brüning (heidrun-bruening.de)


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