Dieser Oktober war wahrhaft golden und hat uns ein Fest für die Sinne beschert. Vielleicht trug die ungewöhnliche Wärme und damit die Sorge um die Klimaentwicklung unserer Erde mit dazu bei, meine Ängste zu schüren. Da „durfte“ ich nochmal tief reinfühlen und einen Weg finden, meine Ängste so zu lenken, dass sie mich nicht lahmlegen oder in ein konfuses Handeln treiben.
Dann ist der Oktober auch noch mein Geburtsmonat, in dem astrologisch auch noch eine Menge los war. Da kam schon einiges an Energien zusammen.
Mein Herbst-Gedicht
Seit vielen Jahrzehnten habe ich, angeregt durch die Teilnahme an einem Kreativzirkel, nochmal ein Gedicht geschrieben. Es gefällt mir ganz gut und so werde ich in Zukunft öfter zur Feder greifen.
HERBST
Noch einmal in Fülle schwelgen
Erntezeit, der Sammelleidenschaft frönen
Pilze finden, Kastanien und Nüsse sammeln,
im Duft der Äpfel baden,
Golden die morgendlichen Sonnenstrahlen,
Tauchen Wald und Wiesen in wunderschönes Licht.
Wind kommt auf, Wolken malen Geschichten an den Himmel
Intensive Farben wärmen mein Herz.
Meine geschärften Sinne hören Blätter fallen
Raschelndes Laub verwandelt jeden Schritt in ein Erlebnis.
Die Früchte des Pfaffenhütchens versetzen mich ins Staunen.
Der Rasen stellt das Wachsen ein.
Mein Blick schweift ungehindert durch die Bäume,
lichter wird der Wald.
Die Luft ist klar, der Atem ruhig.
Gedanken finden eine Ordnung.
Manchmal taucht die Welt in Nebel
Geheimnis wabert durch die Luft.
Bis die Sonne es zum Leuchten bringt.
Die Schemen deutlich werden lässt.
Die Kraniche ziehen, nachts hör ich ihre Schreie.
Morgens fehlt das laute Zwitschern,
dass mich fordernd aus den Träumen weckt.
Die Welt zieht sich zurück.
Ein letzter Rausch, ein letztes Fest
Kein Abschied – nur ein Übergang.
Alles kehrt sich nun nach Innen,
um im Frühling neu zu blühen.
Goldener Herbst, seltsam warm
Im September hatte ich mich schon vom Sommer verabschiedet und dann kam er im Oktober noch mal zurück. Das ist einerseits herrlich – man muss noch nicht heizen, die Abende kann man sogar noch draußen verbringen, Feste finden noch im Garten statt und die Sonne taucht den Wald in ein Meer von Farben. Tagsüber bin ich noch ohne Jacke unterwegs, manche Menschen begegnen mir in kurzer Hose und T-Shirt.
Die für diese Jahreszeit unnatürliche Wärme lässt mich auch so manche Nacht schwitzend erwachen und beunruhigt mich. Wohin führt uns das Klima gerade? Alles ist anders, der Rasen wächst noch immer, die Bäume halten ihre Blätter noch fest, die Vögel bleiben hier. Über vieles freue ich mich, aber was sind die Konsequenzen dieser Entwicklung?
Da ich es nicht ändern kann, versuche ich das Beste draus zu machen und genieße das, was mir gut tut. Freue mich an den milden Temperaturen, der schönen Sonne und dem herrlichen Licht.
Meine Wohnprojekte
Meine mentale Verfassung geht weiterhin rauf und runter. Ich durchlebe so einige Ängste in Bezug auf meine anstehende Veränderung der Wohnsituation. Wenn du meine Rückblicke regelmäßig verfolgst, verdrehst du vielleicht die Augen, weil das schon seit Monaten mein Thema ist. Daher muss auch endlich mal eine Klärung erfolgen.
Mal fällt mir der Abschied von meinem jetzigen Haus gar nicht schwer. Dann fühle ich, dass jetzt wirklich ein Cut ansteht und etwas Neues nur dann beginnen kann, wenn ich auch mein Zuhause wechsle. Und dann wieder erscheint mir ein Abschied unvorstellbar, genieße ich doch so sehr den nahen Wald, das gute Verhältnis zu den meisten Nachbarn und die Vertrautheit mit den Leuten dieses Viertels, die sich so erst in den letzten 2,5 Jahren (seit ich einen Hund habe) eingestellt hat. Mal am Rande erwähnt: Mit Hunden (und kleinen Kindern) lernt man tatsächlich sehr viele Menschen kennen. Allein dadurch, dass ich zweimal täglich durch die Straßen laufe.
Burg Disternich
Momentan stecke ich in zwei Wohnprojekten. Nach dem Kennenlerntreffen auf der Burg Disternich ergibt sich nun die Möglichkeit zum Probewohnen. Darauf bin ich mega gespannt und sehe es als supergute Möglichkeit, reinzufühlen, wieviel Gemeinschaft für mich möglich ist. Nach 2,5 Jahren Alleinleben freue ich mich sehr auf andere Menschen, aber ich habe auch immer wieder das Bedürfnis nach Rückzug, Dauertrubel ist nichts für mich.
Falls die Burg Disternich als Wohnort in Frage kommt, hieße das für mich auch, wegziehen aus der näheren Umgebung von Aachen. Das hätte weit reichendere Folgen: Kein Chor mehr, in dem ich seit mehr als 30 Jahren singe, keine Enkelkinder in unmittelbare Nähe, meine Freundinnen und meine Doko-Runde auch erstmal nicht so leicht erreichbar.
Gemeinsam Leben auf dem Land – Wohnprojekt in Raeren
Mein Wohnprojekt in Raeren erfordert gerade großen Arbeitseinsatz und unsere Gemeinschaft wächst und schrumpft in stetigem Wechsel. Wir fahren Ende November auf unser zweites gemeinsames Wochenende. Bereits Anfang Oktober waren wir in der Eifel und haben die Tage sehr genossen. Leider war das Wochenende sehr verregnet, so dass wir die schöne Landschaft kaum genutzt haben.
Der Erwerb des Grundstücks in Raeren rückt näher. Sorge bereiten mir allerdings die steigenden Material- und Handwerkerkosten, zusätzlich zu den steigenden Zinsen. Da wir dort sehr viel um- und ausbauen müssen, frage ich mich, ob das Projekt überhaupt finanzierbar ist. Es würde mir auch nicht kurzfristig helfen beim Finden einer neuen Wohnmöglichkeit, sondern in dem Fall müsste ich eine Übergangslösung finden.
Meine Angst gezähmt
Gerade höre ich eine sehr passende Lektion von Eckhart Tolle zu diesem Thema und stelle fest, dass ich es genauso erlebt habe. Die Angst vor der Zukunft hatte mich im Oktober voll im Griff. Das brachte wieder Atembeschwerden mit sich, eine ständige innere Unruhe… Aber vielleicht hat ja auch die ungewöhnliche Sternenkonstellation das ihre dazu beigetragen. Wer dazu mehr wissen will, kann hier nachhören….
Jedenfalls habe ich in dieser Zeit regelmäßig meditiert und lange Spaziergang unternommen. So habe ich meine innere Ruhe wieder gefunden. Was nützt es mir, wenn meine Gedanken ständig um meine Ängste kreisen? Sie beschwören eine beängstigende Zukunft herauf, die doch gar nicht eintreten muss. Je öfter aber meine Gedanken sich genau damit beschäftigen, umso wahrscheinlicher wird es, dass sie tatsächlich Wirklichkeit wird.
So habe ich mich im Oktober ein weiteres Mal intensiv mit meinen Schattenthemen beschäftigt und schließlich wieder auf meinen Weg zurückgefunden, hin zu Vertrauen und Zuversicht. Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt, schaffe mir freudige Momente und halte dadurch mein Mindset hoch. Es wirkt und ich bin dankbar und glücklich.
Einmal mehr zeigt sich dadurch, dass Glück kein Dauerzustand ist. Wir können nur dazu lernen und immer deutlicher erkennen, wie wir uns in einen Glückszustand versetzen können. Das ist der Weg.
Schon wieder Geburtstag
Schon wieder ein Jahr um. Früher fand ich es komisch, wenn die älteren Leute meinten, dass die Zeit immer schneller vergehen würde, je älter man würde. Jetzt kann ich nur sagen: Stimmt!
Ich habe immer eine Woche nach meinem Ältesten Geburtstag, so dass sich die Feiern da dicht drängen. Monatelang sieht man sich nur zwischen Tür und Angel, meistens bei der Übergabe meiner Enkel und dann direkt zweimal kurz hintereinander. Aber nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass ich das doof finde – im Gegenteil!
Da mein Geburtstag in die Woche fiel, habe ich erst am Wochenende Familie und Freunde eingeladen. Zum ersten Mal habe ich es daher geschafft, das Angebot der Roetgen-Therme in Anspruch zu nehmen, das Geburtstagskindern freien Eintritt gewährt. Es war schönes Wetter und so mild, dass ich die Liegewiese draußen noch genießen konnte. Sehr entspannte Stunden!
Am Samstag danach hatte ich dann volles Haus. Es war so mild, dass wir noch im Garten sitzen konnten. Nur vor der früh einbrechenden Dunkelheit mussten wir uns dann doch nach drinnen zurückziehen. Bis weit nach Mitternacht blieb der letzte Gast und ich fühlte mich zusätzlich beschenkt, dass mir ausgerechnet in dieser Nacht die Zeitumstellung eine Stunde geschenkt hat.
Was macht die Selbstständigkeit?
Mein Coaching nimmt weiter Formen an und es macht mir viel Spaß, Frauen auf ihrem Weg zu begleiten.
Die Liste meiner Blogartikel wächst zunehmend. Im Oktober sind die folgenden hinzugekommen:
- Monatsrückblick September 2022: Jeden Monat halte ich hier meine persönliche Rückschau und fasse meine wichtigsten Ereignisse zusammen.
- Die Rezension zum Buch „Was der Fluss erzählt“ von Diane Setterfield, das ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann.
- Nicht auf jeder Hochzeit tanzen – wenn Freizeit stresst: Auch das ist eine Art der Selbstfürsorge. Mitunter tut es mir mehr gut, auf Angebote im Außen zu verzichten.
- Mein 12 von 12 im September 2022: Am 12. eines jeden Monats kannst du mit mir an Hand von 12 Fotos meinen persönlichen Tag erleben.
- Warum die Frage WARUM dein Problem nicht löst: Willst du wissen, wie du dich am besten mit deinem „Problem“ beschäftigst, um zu einer Lösung zu finden, dann kann dieser Artikel für dich hilfreich sein.
- Für was sind Frauen über 50 überhaupt noch gut? Diese Frage wurde in einer Blogparade gestellt. Natürlich musste ich mich dazu äußern. Meine Antwort: In der zweiten Lebenshälfte geht es nochmal so richtig los!
Was sonst noch so war
- Mein Nachbar ist wieder frei
- Pilze finden: In diesem Jahr gab es jede Menge Pilze und ich habe sie direkt verarbeitet, eingefroren und getrocknet. Aber irgendwann hatte ich genug. Gar nicht so leicht zu widerstehen, wenn man an so verlockenden Exemplaren vorbeikommt….
Meine Ausbeute bestand aus Steinpilzen, Maronen, Tintlingen und Parasol.
- Minigolf statt Eishalle: Meine beiden älteren Enkel und ich hatten eine Verabredung zum gemeinsamen Schlittschuhlaufen. Das macht auch mir noch richtig viel Spaß. Also fahren wir an einem Montag um 13:00 Uhr auf den Parkplatz davor und freuen uns schon, dass es sooo leer erscheint, denn es stehen so gut wie kein Autos dort. Du ahnst es sicher schon: Treffsicher haben wir uns den einzigen Tag ausgesucht, an dem die Halle bereits um 13:00 Uhr schließt.
Alternativ haben wir dann Minigolf im Stadtpark gespielt. An einem milden sonnigen Herbstnachmittag gar keine schlechte Alternative. Und wer hat gewonnen? Der Jüngste! Wir beiden anderen hatten keine Chance…. - Ganz überraschend hat meine Enkelin noch einen Platz im Schwimmkurs ergattert. Jetzt heißt es zweimal pro Woche ins Hallenbad. So komme ich wenigstens auch wieder zum regelmäßigen Bahnenziehen
- Chor-Auftritt meines Chors D’Accord im Rahmen der Nacht der offenen Kirchen. Seit Corona unser erster Auftritt. Wir hatten ein kleines feines Konzert, das super gut geklappt und uns sehr viel Spaß gemacht hat.
- Endlich wieder Doko: Nach der Sommerpause war es mal wieder soweit. Wie immer hatten wir Frauen einen wunderbaren Abend.
- Und zum Schluss noch Halloween, eine Sitte, mit der ich mich einfach nicht anfreunden kann. In diesem Jahr war ich entsetzt, wie viele Leute mittlerweile ihre Vorgärten bizarr schmücken. Ich finde, man muss nicht alles aus den USA hier einschleppen….
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